Harting plant Comeback und „kann Olympiasieger werden“
Berlin (dpa) - Comeback in der Heimat, im Sommer zur EM und als Krönung noch einmal Olympia-Gold: 2016 soll wieder das Jahr des Robert Harting werden. Genau 531 Tage nach seinem letzten Wettkampf will der Diskuswurf-Riese in Berlin wieder in den Ring steigen.
Beim Leichtathletik-Hallenmeeting ISTAF Indoor ist der 31-Jährige am 13. Februar aber nicht unbedingt auf Sieg aus. „Das Phänomen, immer und überall zu gewinnen, wird es nicht mehr geben. Ich bin durch die Verletzung ein anderer geworden“, sagte Harting am Donnerstag bei einem Pressegespräch in der Mercedes-Benz-Arena. „Es wird nicht mehr dieses Knopf-Drücken - 68,50 Meter, gewinnen und nach Hause - geben.“
Bei der Erstauflage des ISTAF Indoor 2014 wurde der mehrmalige Welt- und Europameister Vierter, im Februar 2015 war er nach seiner Kreuzband-Operation noch im Aufbautraining. Er sagte seine Teilnahme an den Weltmeisterschaften Ende August in Peking und auch seinen Start Anfang September beim ISTAF ab, weil er noch nicht in Top-Form war und mit Blick auf Olympia in Rio de Janeiro nichts riskieren wollte. Seinen bis dato letzten Wettkampf hat Harting am 31. August 2014 beim ISTAF im Berliner Olympiastadion bestritten.
Mittlerweile habe er „Abstand gewonnen“ und freue sich auf den sportlichen Wettstreit. „Aufs Gewinnen. Aufs Verlieren. Das macht es für mich wieder erlebbar“, meinte der 130-Kilo-Mann mit Blick auf sein Comeback. „Dem Knie geht es ganz gut.“ 2012 habe er in London krampfhaft versucht, Gold zu holen. „Ich musste Olympiasieger werden“, meinte der Sportsoldat. Das schaffte er dann auch. Heute könne er sagen: „Ich kann Olympiasieger werden.“
Auf Hartings „Roadmap“ Richtung Rio steht auch das ISTAF Indoor, „um das Wettkampfgefühl aufzubauen“. Um den internationalen Anschluss nicht zu verlieren, werde er „doppelt so viele Trainingslager machen wie in den anderen Jahren“. Auch bei den Europameisterschaften Anfang Juli in Amsterdam will der Titelverteidiger an den Start gehen.
Zur dritten Auflage des Hallenspektakels erwarten die Organisatoren um Meetingdirektor Martin Seeber 60 Leichtathleten aus aller Welt und 12 500 Leichtathletik-Fans. Stabhochsprung-Überflieger Renaud Lavillenie will wieder seinen Weltrekord (6,16 Meter) angreifen. Im Februar war der Franzose vor 12 600 begeisterten Zuschauern dreimal knapp an der neuen Bestmarke von 6,17 Metern gescheitert und hatte danach von der „fantastischen Atmosphäre“ in der Halle geschwärmt.