IAAF plant noch keinen WM-Bann für Doper
Daegu (dpa) - Der Leichtathletik-Weltverband IAAF plant noch keinen WM-Ausschluss von Dopingsündern, die vor einer WM eine Sperre von mehr als sechs Monaten erhalten haben. Dies teilte der Vorsitzende der Juristischen Kommission der IAAF, Lauri Terasti beim Kongress des Weltverbandes mit.
Die IAAF wolle den Abschluss eines Verfahrens vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) abwarten, in das auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) involviert ist. Das IOC hatte 2007 in Osaka beschlossen, Athleten, die des Dopings überführt und dafür mehr als sechs Monate für Wettkämpfe gesperrt wurden, automatisch von den nächsten Olympischen Spielen auszuschließen.
Die USA hatten im Fall des Weltmeisters und Olympiasiegers über 400 Meter, LaShawn Merritt, die „Osaka-Regel“ infrage gestellt. Er war nach einem positiven Test für 21 Monate gesperrt worden. Zusammen mit dem IOC hatten die USA den CAS um eine Klärung der Rechtmäßigkeit gebeten. Nach einer Anhörung soll das Urteil spätestens bis zum 30. September gefällt und veröffentlicht werden. Der CAS-Spruch wird auch darüber entscheiden, ob Merritt 2012 bei den Sommerspielen in London starten darf.
Gegner der „Osaka-Regel“ argumentieren, dass mit einem Olympia- oder WM-Ausschluss eine zweite Sanktionierung für ein Vergehen erfolgen würde. Dies sei nicht rechtmäßig. Helmut Digel, deutsches Mitglied im IAAF-Council, sagte dagegen, „dass Sportorganisationen das Recht haben, ihre eigenen Regeln“ zu machen.