Spektakuläre Dopingfälle und skurrile Erklärungen

Berlin (dpa) - Ob Zahnpasta, verseuchtes Rindfleisch oder Sabotage - wenn es um Doping geht, sind manche Athleten und Trainer um skurril anmutende Erklärungen nicht verlegen. Einige Beispiele:

DIETER BAUMANN: Ein Unbekannter habe ihm den verbotenen Wirkstoff in die Zahnpasta gemischt, erklärte der Leichtathlet, nachdem er 1999 positiv auf das muskelaufbauende Mittel Nandrolon getestet worden war.

ALBERTOCONTADOR: Der spanische Radprofi wurde 2010 positiv auf die verbotene Substanz Clenbuterol getestet. Im Februar 2012 verurteilte ihn der Internationale Sportgerichtshof zu einer Sperre. Contadors Erklärung: Er habe ein „verunreinigtes Steak“ gegessen.

JUSTINGATLIN: Der US-Sprinter sah sich als Opfer einer Verschwörung, die sein Trainer Trevor Graham genauer erklärte. Demnach hatte ein verärgerter Masseur Gatlins Beine mit einer Testosteron-Creme eingerieben. Der Athlet war 2006 positiv auf das männliche Hormon getestet worden.

BEN JOHNSON: Der Sprinter gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 das 100-Meter-Finale gegen seinen großen Rivalen Carl Lewis (USA). Die Goldmedaille musste Johnson aber zurückgeben. Er war mit dem anabolen Steroid Stanozolol gedopt. Sein Trainer sprach von Sabotage und wollte Lewis verantwortlich machen.

MATTHIAS KESSLER: Der Radprofi beteuerte 2007, er könne allenfalls „unwissentlich“ etwas Unerlaubtes genommen haben. Er räumte zwar ein, vier mit chinesischen Schriftzeichen versehene Präparate geschluckt zu haben. Er habe diese aber für Nahrungsergänzungsmittel gehalten. Kessler war positiv auf Testosteron getestet worden.

IVONNE KRAFT: Den positiven Test auf das Asthma-Mittel Fenoterol erklärte die Mountainbikerin 2007 mit einer explodierten Sprühflasche. Ihre Mutter habe ein Asthma-Spray benutzen wollen, dann sei die Flasche explodiert und sie habe die Substanz offenbar eingeatmet.

DIEGO MARADONA: Dem argentinischen Superstar wird bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 die verbotene Substanz Ephedrin nachgewiesen. Er wird vom Turnier ausgeschlossen. Maradonas Erklärung: Er habe ein Mittel gegen Erkältung genommen.

ADRIANMUTU: Der rumänische Fußballspieler beteuerte 2004 nach einer positiven Dopingprobe, er habe ein Mittel zur „Steigerung der sexuellen Leistungsfähigkeit“ genommen. 2010 geriet er wegen einer positiven Dopingprobe erneut in die Schlagzeilen: Diesmal gestand er die Einnahme eines Abführmittels. Dass es eine verbotene Substanz enthielt, habe er nicht gewusst.