Drei Siege in Folge, acht Punkte, Platz sechs. Mit dem 3:0 über die Nürnberg Ice Tigers hatte die Düsseldorfer EG am Freitag Abend ihren Null-Zähler-Fehlstart in die Saison korrigiert. ,,Was mich heute besonders freut, sind unsere 40 abgegebenen Schüsse. In den vier Spielen zuvor hatten wir stets weniger als 30 gehabt", sagte DEG-Trainer Harold Kreis. Der 60-Jährige zeigt sich zufrieden mit den Fortschritten seines Teams, von Euphorie ist er allerdings weit entfernt. Vor der Fahrt nach Iserlohn meinte Kreis daher: ,,Wir stehen kompakter und gehen mit der Scheibe sorgfältiger um. Jedes Team bleibt jedoch die ganze Saison über eine Baustelle."

Für das immer wieder brisante West-Duell am Seilersee baute der Kanadier seine Aufstellung nur leicht um. Wie angekündigt durfte Ersatztorwart Hendrik Hane seine Saison-Premiere feiern und auch Verteidiger Johannes Johannesen kam zu seinem ersten Einsatz. Der 22 Jahre alte Norweger hat seine Gehirnerschütterung auskuriert, für ihn musste der zwei Jahre jüngere Nicolas Geitner seinen Platz räumen. Die DEG begann konzentriert, ließ nur wenig zu und half damit auch Hane, gut ins Spiel zu kommen. Der 19-Jährige wirkte ruhig und beim Aufbau mit seinen Pässen sicher. Im Angriff allerdings fehlte es seinen Vorderleuten an Durchschlagskraft.

Gefährliche Schüsse konnten beide Teams daher lediglich in den (zu vielen) Überzahlgelegenheiten abgeben. So sah es für die erste Pause nach einem 0:0 aus, doch dann patzten mit Baxmann und Findlay gleich zwei Iserlohner im eigenen Drittel. Flaake bediente Bukarts, der Lette zog trocken ab und brachte seine Farben 140 Sekunden vor dem Gang in die Kabine aus dem Nichts heraus in Führung. Die Roosters hingegen blieben damit auch in ihrem sechsten Saison-Spiel ohne Treffer im ersten Drittel.

DEG-Torschütze Rihards Bukarts befand die ersten 20 Minuten als solide, mahnte jedoch die häufigen Strafzeiten an. Nach einem Pfostentreffer von Petan (23.) wurden diese dann allerdings den Hausherren zum Verhängnis. Gleich zwei Akteure mussten nach übertriebenem körperlichen Einsatz zugleich auf die Strafbank. Die DEG legte sich die verbliebenen drei Iserlohner sehr clever zurecht, bis Nehring schließlich frei vor Torwart Peters stand und auf 2:0 erhöhen konnte (27.). Die Warnungen von Bukarts allerdings blieben unerhört. In einem nickeligen Duell mussten Ende des zweiten Drittels auch zwei Düsseldorfer hinaus.

Svensson und Nehring brachten mit ihren Aktionen ihr Team in die Bredouille und die Roosters zurück ins Spiel. Nur 21 Sekunden dauerte es im dritten Drittel, bis Sutter verkürzen konnte. Erstmals musste Hane hinter sich greifen und als Kammerer kurze Zeit später gleich vier Minuten aufgebrummt bekam, hieß es durch Hoeffel plötzlich gar 2:2 (47.). So ging es völlig unnötig in die Verlängerung. Die hatte noch nicht begonnen, als Findlay beim Bully komplett übermotiviert seinen Schläger ins Gesicht von Olimb streckte. Die DEG bedankte sich für dieses Überzahl-Geschenk und bescherte Hane einen Debüt-Erfolg.