Massa wild - Bärendienst im letzten Rennen für Ferrari
São Paulo (dpa) - Felipe Massa schimpfte in seinem Auto wie ein Rohrspatz. Ausgerechnet in seinem letzten Formel-1-Rennen für Ferrari, ausgerechnet in seinem Heim-Grand-Prix in São Paulo gab es für den gebürtigen Paulista nur wenig Grund zu feiern.
Durch eine selbst verschuldete Durchfahrtsstrafe hatte Massa sich und der Scuderia jegliche Hoffnungen auf ein Topresultat und damit die Chancen im Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft gegen Mercedes geraubt.
„Unglaublich, unglaublich“, schrie Massa fuchsteufelswild in sein Bordmikro, nachdem ihn die entrüstete Boxen-Crew von der Strafe unterrichtet hatte. „Das ist inakzeptabel“, fauchte der Brasilianer. Dabei hatte er zuvor klar erkennbar im Zweikampf mit Mercedes-Pilot Lewis Hamilton die weißen Linien bei der Einfahrt zu Boxengasse überfahren - und das ist nicht erlaubt.
Als Massa - sonst eher Typ Teddybär mit Knopfaugen, der so ziemlich alles bei Ferrari als Nummer 2 über sich ergehen ließ - die quälenden Sekunden im Formel-1-Schritttempo hinter sich brachte, hob er auch noch drohend die Hand gegenüber der Rennleitung. Am Ende verabschiedete er sich mit Platz sieben Richtung Williams. Und drehte immerhin ein paar Kringel in weltmeisterlicher Vettel-Manier.