Vettel: „Kann nicht mehr viel zu dieser Saison sagen“
São Paulo (dpa) - Fragen und Antworten aus der Pressekonferenz nach dem Sieg von Sebastian Vettel beim Formel-1-Finale in Brasilien.
Frage: Wie fällt Ihre Bilanz nach dieser Saison aus?
Sebastian Vettel: „Ich glaube, ich kann nicht mehr viel zu dieser Saison sagen. So abzuschließen, das hätten wir uns wünschen können. Aber es ist glaub ich - Entschuldigung für den Ausdruck - ein bisschen pervers, wie stark wir in den letzten Rennen waren. Ein unglaubliches Jahr für uns. Jeder einzelne hat seinen Teil dazu beigetragen und ich bin einfach glücklich, ein Glied in der Kette zu sein. Natürlich weiß ich, dass ich im Auto sitze und die Kiste fahren darf, aber trotzdem ist so eine Leistung eine absolute Teamleistung. Das kommt nicht einfach so zustande.“
Wie haben Sie das letzte Rennen in dieser Saison erlebt?
Vettel: „Der Start verlief ziemlich schlecht für mich. Nico hat mich direkt überholt und Fernando kam von hinten. Es war nicht weit bis zur ersten Kurve, was ziemlich hilfreich war. Am Ende der Runde konnte ich mir wieder die Führung zurückholen. Ich konnte dann das Rennen kontrollieren und einen Vorsprung rausfahren, bis ich zum zweiten Boxenstopp reinkam. Das war ein Last-Minute-Aufruf, weil wir Angst vor einer Safety-Car-Phase hatten. Ich kam rein und habe gehofft, dass alle bereit sind. Ich hatte drei Räder am Wagen, aber vorne rechts fehlte das Rad. Ich musste etwas warten. Mark stand hinter mir, ich wollte los. Es war ein kleines Chaos in der Boxengasse.“
Haben Sie selbst entschieden reinzukommen?
Vettel: „Ich habe nicht entschieden, wann ich reinkomme. Das war bei dem Wetter zu schwierig. Beim Ausgang von Kurve 12 haben sie mir gefunkt: komm rein, wenn du kannst. Ich wusste gar nicht, was auf der Strecke alles so passiert. Leider gab's dann das kleine Durcheinander.“
Sie haben nun auch die 60 Jahre alte Marke von Alberto Ascari eingestellt, der seine neun Siege in Serie allerdings saisonübergreifend gefeiert hat. Was bedeutet das für Sie?
Vettel: „Es ist sehr, sehr schwierig, jetzt und in den kommenden Wochen zu verstehen, was wir in dieser Saison und speziell in den vergangenen Wochen erreicht haben. Ascari war eine ganz andere Zeit. In den 50er Jahren waren die Rennen viel länger. Die Sachen sind viel schneller mal kaputt gegangen. Letztlich ist es für mich jetzt eine Zahl. Aber irgendwann wird es wahrscheinlich schön sein, darauf zurückzublicken.“
Was machen Sie nun bis Weihnachten?
Vettel: „Nichts (lacht). Die meiste Zeit versucht man zu relaxen. Für uns ist es dasselbe wie in den vergangenen Jahren. Es gibt zwar viele Regeländerungen, aber was den Rhythmus betrifft, bleibt es fast gleich.“