Verunglücktes Bahnradteam Betroffener nach Mallorca-Unfall: „Immer lebensgefährlich“

Palma · Sechs Fahrer der Bahnrad-Nationalmannschaft werden auf Mallorca von einem Auto erfasst. Unfallopfer Briese kommt glimpflich davon. Der Rostocker berichtet über brenzlige Situationen im Straßenverkehr.

Mit einem weißen Kleinwagen fuhr ein 89-Jähriger die Radfahrer von hinten um.

Foto: B.Ramon/Diario de Mallorca" /dpa

Nach dem schweren Unfall mit der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft hat sich Max-David Briese über Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr beschwert. „Ich kann mich an kein Training erinnern, in der es keine brenzlige Situation mit einem Auto gab. Das ist in diesem Sport einfach ein Problem, weil man fast jeden Tag auf der Straße ist“, sagte der Radprofi dem NDR: „Letztendlich haben wir Radfahrer keine Knautschzone. Da kracht's halt immer richtig und es ist immer lebensgefährlich.“

Der Rostocker Briese war am Montag mit fünf weiteren Teamkollegen auf Mallorca von einem 89 Jahre alten Autofahrer von hinten umgefahren worden. Für den 21-Jährigen endete der Unfall noch relativ glimpflich, er erlitt eine Gehirnerschütterung sowie Schnitt- und Schürfwunden. Einige seiner Kollegen trugen Knochenbrüche davon, Lebensgefahr besteht aber bei keinem Athleten.

Moritz Augenstein wurde unterdessen zurück nach Deutschland geflogen. Auf Instagram postete der Radprofi ein Bild, das ihn mit einer Nackenstütze und bandagiertem Arm zeigt. Er erlitt einen Bruch des linken Schulterblatts und eine Verletzung an der Wirbelsäule. „Wir sind gerade losgefahren, waren so rund drei Kilometer unterwegs, als ich plötzlich von hinten umgerast wurde. Im Straßengraben bin ich dann wieder aufgewacht“, sagte Augenstein der „Pforzheimer Zeitung“. Der 27-Jährige ist sich den Gefahren im Straßenverkehr bewusst. Es könne immer etwas passieren, sagte er.

Ähnlicher Vorfall im Sommer

Das weiß auch Briese. „Ich würde mir wünschen, dass Radfahrer nicht nur als Hindernisse gesehen werden, sondern als Menschen mit Träumen und Zielen“, ergänzte Briese: „Wir haben alle Familie oder Freundinnen, die wir lieben und die uns lieben und die zu Hause darauf warten, dass wir heil vom Training zurückkommen.“

Im vergangenen Sommer hatte Briese einen ähnlichen Vorfall beim Training in der Nähe von Rostock. „Mir kam ein kleiner Transporter entgegen, der immer mehr auf mich zugesteuert hat. Irgendwann war er so nahe an mir dran, dass ich ausweichen musste und in den Graben gefahren und gestürzt bin. Das war schon ein Schock“, sagte der Sportler.

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(dpa)