Deutscher Galopper Protectionist gewinnt Melbourne Cup
Melbourne (dpa) — Der vier Jahre alte Galopperhengst Protectionist hat als erstes deutsches Pferd den Melbourne Cup in Australien gewonnen.
Unter seinem Jockey Ryan Moore war Protectionist in dem mit sechs Millionen australischen Dollar, rund 4,1 Millionen Euro, dotierten Rennen das überlegene Pferd und siegte nach 3200 Metern gegen Red Cadeaux aus Großbritannien und Who shot thebarman aus Neuseeland. Der Melbourne Cup ist eines der wichtigsten Rennen im Turf, er wurde allerdings vom Tod zweier Pferde überschattet.
Protectionist siegte mit einer der schnellsten Zeiten in der 154-jährigen Geschichte des Melbourne Cup. Seit 2002 war kein Pferd in dem Traditionsrennen schneller unterwegs gewesen. Protectionist gelang beim zehnten Start der fünfte Sieg. Nach seiner beeindruckenden Leistung gilt er als eines der besten Rennpferde der Welt.
Protectionist wird von Andreas Wöhler in Gütersloh trainiert. Der Kölner Züchter und Besitzer Christoph Berglar ist mit seinem amerikanischen Unternehmen Narola Stables gemeinsam mit der australischen Gruppe Australian Bloodstock der Besitzer des Pferdes. „Das ist ein unvergessliches Erlebnis, so etwas erlebt man nur einmal im Leben“, sagte Berglar bei der Siegerehrung.
„Der Jockey hat einen fantastischen Job gemacht“, lobte Trainer Andreas Wöhler nach dem Rennen. Für Wöhler war es einer der wichtigsten Siege der Karriere. Gemeinsam mit Besitzer Berglar hatte er im letzten Jahr mit Novellist die King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Royal Ascot gewonnen, nun legte Protectionist nach.
Der Hengst galt im Vorjahr als Derby-Mitfavorit, verletzte sich aber in der Vorbereitung, als in der Trainingsarbeit Rehe die Bahn kreuzten und Protectionist zu Fall kam.
Überschattet wurde der Sieg des deutschen Galoppers vom Tod zweier Pferde. Der japanische Favorit Admire Rakti und der einst von Deutschland nach Australien gewechselte Araldo waren nach Verletzungen nicht mehr zu retten.
Admire Rakti war nach dem Rennen, das er als Letzter beendet hatte, zusammengebrochen. Die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun, eine Autopsie wurde von den lokalen Rennsportbehörden angeordnet.
Der im Rennen siebtplatzierte Araldo hatte nach dem Rennen, irritiert durch eine Flagge im Publikumsbereich, nach hinten ausgeschlagen und sich dabei einen Beinbruch zugezogen. Er musste angesichts der Kompliziertheit des Bruches eingeschläfert werden.