DM in Luhmühlen Hoy feiert DM-Sieg - und verpasst Doppel-Erfolg

Luhmühlen (dpa) - Nach dem letzten Hindernis riss Bettina Hoy ihre linke Faust in die Höhe, schrie ihre Freude heraus und ließ danach die Freudentränen laufen. Elf Jahre nach ihrem bisher letzten Titel feierte die Reiterin erneut die Vielseitigkeits-Meisterschaft.

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„Das ist ein ganz, ganz spezieller Sieg“, kommentierte Hoy, nachdem sie ihrem Wallach einen Kuss gegeben hatte - und bevor sie drei Stunden später einen zweiten Tagessieg verpasste.

Die 54-Jährige aus Rheine blieb im abschließenden Springen der DM am Sonntag in Luhmühlen mit Seigneur Medicott ohne Abwurf und siegte dadurch souverän mit 27,30 Strafpunkten. „Das Pferd hat an diesem Wochenende einfach alles richtig gemacht“, lobte Hoy den elfjährigen Wallach.

Für Hoy war es ein Erfolg nach langer Pause. Zuletzt hatte sie den Titel 2006 in Schenefeld mit Ringwood Cockatoo gewonnen. Deutlich hinter Hoy kam Olympiasieger Michael Jung auf Platz zwei. Mit seinem Nachwuchspferd Star Connection kassierte der Reiter aus Horb in den drei Teilprüfungen 35,60 Strafpunkte. Auf Platz drei folgte Vorjahressiegerin Sandra Auffarth aus Ganderkesee auf Opgun Louvo (36,20).

Knapp drei Stunden nach ihrem DM-Sieg verpasste Hoy einen zweiten Sieg. Bei der internationalen Vier-Sterne-Prüfung belegte sie mit Designer den dritten Platz. Sieben Strafpunkte im abschließenden Springen kosteten die bis dahin führende Reiterin den zweiten Tagessieg. Platz eins sicherte sich die 28 Jahre alte Julia Krajewski aus Warendorf mit Samourai du Thot. Auf Platz zwei kam die Britin Nicola Wilson mit Bulana. „Vier Sterne zu gewinnen ist einfach eine Traum“, kommentierte die Siegerin: „Ich bin so stolz auf mein kleines Pferd.“

Mit DM-Platz zwei war auch Jung zufrieden, denn sein erst neunjähriger Wallach war „in der Vergangenheit länger ausgefallen“. In Luhmühlen präsentierte er sich „nun topfit und hat mich das ganze Wochenende begeistert“, schwärmte der dreimalige Olympiasieger.

Auch Vorjahressiegerin Auffarth war über Platz drei nicht enttäuscht, denn ihr Opgun Louvo musste ebenfalls eine Verletzung auskurieren und präsentierte sich beim zweiten Auftritt nach der Zwangspause wieder fit. „Ich bin superhappy“, kommentierte die Doppel-Weltmeisterin und sagte über ihren 15 Jahre alten Wallach: „Wolle hatte richtig Spaß, war hochmotiviert und sehr konzentriert.“

Enttäuschend lief die Meisterschaft für Ingrid Klimke. Vor dem abschließenden Springen der DM hatte die zweimalige Team- Olympiasiegerin aus Münster mit Weisse Düne und Hale Bob auf den Plätzen zwei und drei gelegen. Nach Springfehlern fiel die Reiterin auf die Plätze vier und neun zurück.