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0:2 - Hoffnungen auf deutschen Fed-Cup-Titel nur minimal

Prag (dpa) - Völlig frustriert stürmte die geschlagene Angelique Kerber direkt in die Kabine, Andrea Petkovic legte tröstend den Arm über die Schulter ihrer Teamkollegin.

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„Wir sind alle sehr enttäuscht. Der worst case ist eingetreten, wir liegen 0:2 zurück“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner nach dem demoralisierenden Auftakt im Fed-Cup-Finale in Tschechien. Trotz der enttäuschenden Auftritte ihrer beiden Spitzenkräfte Kerber und Petkovic versuchte die Teamchefin den Glauben an ein kleines Tennis-Wunder noch aufrechtzuerhalten. „Wir müssen jetzt ein bisschen runterkommen, ruhig werden und dann blicken wir auf morgen“, sagte Rittner.

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Neben ihr auf dem Podium saß mit leicht geröteten Augen die deutsche Nummer eins Kerber und verbreitete Zweckoptimismus. „Es ist noch nichts verloren. Wir werden auf jeden Fall bis zum Schluss kämpfen“, sagte die Weltranglisten-Zehnte. Das Duell der Linkshänderinnen mit Lucie Safarova hatte die Kielerin 4:6, 4:6 verloren und nach der 2:6, 4:6-Niederlage der Darmstädterin Andrea Petkovic gegen Petra Kvitova damit den so dringend erhofften Punkt zum 1:1-Ausgleich verpasst.

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Nach den ernüchternden Auftritten der beiden Freundinnen muss die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes nun am Sonntag vor den 13 000 Zuschauern in der O2-Arena von Prag alle drei möglichen Punkte holen, um doch noch zum dritten Mal nach 1987 und 1992 den Titel zu holen. Doch nicht nur die sportliche Leistung vom Samstag spricht gegen eine Wende. Noch nie seit der Einführung des neuen Formats 1995 hat ein Team nach einem 0:2 im Finale noch gewonnen.

Rittner musste am Samstagabend im noblen Mannschaftshotel „Intercontinental“ direkt an der Moldau irgendwie versuchen, ihre demoralisierten Spielerinnen wieder aufzubauen und sie starkzureden - und über mögliche personelle Alternativen nachdenken. Zwar gab Rittner in der Pressekonferenz ihrer Nummer eins Kerber öffentlich eine Einsatzgarantie für das womöglich entscheidende erste Einzel am Sonntag gegen die souveräne Wimbledonsiegerin Kvitova.

„Angie wird spielen. Es sei denn, sie wird heute Nacht krank“, sagte Rittner. Als Option stünde jedoch auch Sabine Lisicki zur Verfügung. „Natürlich habe ich sie als Alternative dabei“, erklärte Rittner. „Sabine ist auf diesem Belag eine unheimliche Waffe“, sagte Petkovic über die aufschlagstarke Wimbledon-Finalistin des vergangenen Jahres.

Kerber und Petkovic wirkten jedenfalls völlig überwältigt von der Atmosphäre in der Halle. „Ich habe das Gefühl, dass die Tschechinnen uns diese Erfahrung wirklich voraus hatten und von Anfang an in diesem Genussmodus waren“, sagte Rittner und ergänzte: „Sie haben auf mich den Eindruck gemacht, dass sie frei spielen und die Atmosphäre und die Zuschauerunterstützung genossen haben. Da hatte ich das Gefühl, dass meine beiden nicht so frei waren.“

Rittner hat eine Spielerin dabei, die sie einst liebevoll „Rampensau“ taufte und die genau solche Herausforderungen auf den größten Tennis-Bühnen der Welt liebt: Sabine Lisicki.