Tennis Auch ohne Topspieler: Davis-Cup-Team klarer Favorit

Vilnius · Nächster Ausfall für das deutsche Tennis-Team. Nach der Nummer eins muss auch die Nummer zwei passen. Alles andere als ein Weiterkommen wäre dennoch eine große Enttäuschung.

Das deutsche Davis-Cup-Team muss gegen Israel auf den kranken Jan-Lennard Struff verzichten.

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Stark ersatzgeschwächt und doch klarer Favorit: Auch ohne seine beiden Spitzenspieler Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff dürfte das deutsche Davis-Cup-Team im Erstrundenspiel gegen Israel nicht in Gefahr geraten. Alles andere als ein klarer Sieg am Freitag und Samstag wäre in der aus Sicherheitsgründen im litauischen Vilnius ausgetragenen Partie eine Riesenenttäuschung für die Mannschaft von Bundestrainer Michael Kohlmann.

„Natürlich gehen wir weiter als Favorit in die Begegnung“, stellte Kohlmann unumwunden klar. Schließlich belegt Israels Nummer eins Yshai Oliel in der aktuellen Weltrangliste nur Platz 531.

Doch nach Zverev steht auch Davis-Cup-Veteran Struff nicht zur Verfügung. Der 34-Jährige ist an einem Infekt erkrankt und fällt deshalb aus. Für ihn rückt Daniel Masur nach. Zverev hatte bereits frühzeitig abgesagt, um sich von den Strapazen bei den Australian Open zu erholen. Im Melbourne hatte der Weltranglisten-Zweite erst im Finale gegen den Italiener Jannik Sinner verloren.

Daniel Masur komplettiert das deutsche Davis-Cup-Team

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Nachrücker Masur Mittwoch noch im Einsatz

„Wir haben bis zuletzt gehofft, dass es Struffi doch noch schafft. Aber es reicht leider nicht“, sagte Kohlmann. Für Masur (30) ist es nach 2016 die zweite Nominierung für das deutsche Davis Cup-Team. Vor neun Jahren kam die aktuelle Nummer 265 der Welt gegen Polen im Doppel an der Seite von Daniel Brands zum Einsatz.

Außerdem gehören Yannick Hanfmann, Maximilian Marterer und die beiden Doppelspezialisten Tim Pütz und Kevin Krawietz zur Mannschaft. Marterer trifft an diesem Freitag (16.30 Uhr/Tennis Channel) im ersten Einzel auf Oliel, danach spielt Hanfmann gegen Daniel Cukierman. Am Samstag (12.30 Uhr) folgen dann zunächst das Doppel und bei Bedarf zwei weitere Einzel.

Masur hatte am Mittwoch noch beim Challenger-Turnier in Koblenz gespielt, war dort aber im Achtelfinale ausgeschieden. „Daniel war sofort bereit, uns gegen Israel zu unterstützen“, lobte Kohlmann den Nachrücker, den er als „verlässliche Option im Einzel und Doppel“ bezeichnete. Masur gehörte auch zum deutschen Team beim United Cup rund um den Jahreswechsel und vertrat den verletzten Zverev in der Partie gegen die Ukraine.

Gute Bedingungen

Nachdem lange unklar war, wo das insgesamt vierte Duell zwischen Israel und Deutschland stattfinden wird, sind die Bedingungen in der litauischen Hauptstadt nun sehr gut. „Es ist ein toller Komplex mit einem schönen Centre Court“, sagte Kohlmann über den rund 1500 Zuschauer fassenden Platz.

Sollte sich Deutschland wie erwartet gegen Israel durchsetzen, würde es im September entweder gegen Großbritannien oder Japan um den Einzug ins Final 8 gehen. Dieses wird im November erstmals in Bologna ausgetragen. Italien um den Weltranglisten-Ersten Sinner ist als Titelverteidiger automatisch für die Endrunde qualifiziert.

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(dpa)