Deutsche Tennis-Asse am Rothenbaum weiter stark
Hamburg (dpa) - Der Bayreuther Florian Mayer und Favoritenschreck Cedrik-Marcel Stebe haben die deutschen Tennis-Festtage am Hamburger Rothenbaum fortgesetzt.
Vorjahres-Halbfinalist Mayer unterstrich mit dem 6:4, 7:6 (7:5) über Petzschner-Bezwinger Marcel Ilhan, dass er im Kampf um den Turniersieg ein Wörtchen mitreden will. Und der 20-jährige Stebe machte durch das überraschende 6:3, 7:6 (7:5) über den ehemaligen Rothenbaum-Champion Nikolai Dawydenko den vierten Achtelfinaleinzug eines heimischen Profis perfekt. „Es ist toll, dass so viele Deutsche hier gut spielen“, sagte Mayer.
Am Abend zog als fünfter DTB-Akteur Mayers Davis-Cup-Kollege Philipp Kohlschreiber in die Runde der letzten 16 ein. Allerdings profitierte der überzeugend agierende Augsburger beim Stand von 6:1, 3:2 von der verletzungsbedingten Aufgabe seines spanischen Kontrahenten Albert Montanes. Auf Kohlschreiber wartet am Donnerstag in dem an Nummer drei gesetzten Nicolas Almagro der nächste Iberer.
Stebe hatte bereits bei seinem Viertelfinal-Vorstoß in der Vorwoche in Stuttgart den russischen Ex-Weltmeister Dawydenko bezwungen. „Es ist jetzt ein ganz anderes Level, das ich spiele. Ich kann es immer noch nicht fassen“, sagte der Schwabe aus Vaihingen/Enz. Nächster Gegner des Weltranglisten-168. ist der Spanier Fernando Verdasco. Mayer bekommt es in der Runde der letzten 16 mit dem Argentinier Juan Monaco zu tun. „Ich möchte gerne wieder das Halbfinale erreichen“, so die Zielsetzung der deutschen Nummer 1.
Auch der Ditzinger Qualifikant Bastian Knittel spielte auf dem Centre Court groß auf, musste sich aber nach einem dreistündigen Marathon-Match dem Kroaten Marin Cilic mit 3:6, 7:6 (7:4), 4:6 geschlagen geben. Cilic trifft im Achtelfinale des mit einer Million Euro dotierten Traditionsturniers nun auf den Lübecker Tobias Kamke. Dessen Kumpel Julian Reister aus Reinbek kämpft gegen den Russen Michail Juschni um den Einzug ins Viertelfinale.
Turnierdirektor Michael Stich dürfte froh gewesen sein, dass sich der Weltranglisten-20. Mayer vom türkischen Underdog Ilhan nicht aufhalten ließ. Mit dem Break zum 2:1 sorgte der 27-Jährige in Durchgang eins für den entscheidenden Vorsprung. Wesentlich mehr Mühe hatte Mayer im zweiten Satz, als er Ilhan zwar dreimal das Service abnahm, aber erst nach dem Tiebreak jubeln konnte. „Ich habe die Zuschauer etwas auf die Folter gespannt“, meinte Mayer.
Stebe war gegen Dawydenko der aggressivere Spieler und diktierte das Tempo. Zwei Breaks reichten zum 6:3 im ersten Satz, im zweiten Durchgang kämpfte er sich nach einem 2:4-Rückstand zurück und zwang Dawydenko abermals in die Knie. Weiter sind auch die topgesetzten Gael Monfils (Frankreich) und Jürgen Melzer (Österreich).
Beim ATP-Turnier in Atlanta musste der gebürtige Hamburger Tommy Haas derweil einen weiteren Rückschlag bei seiner Comeback-Tour hinnehmen. Der 33-Jährige verlor gegen den Amerikaner Robby Ginepri mit 4:6, 5:7. Für Haas war es seit seiner Rückkehr nach mehr als einjähriger Verletzungspause die fünfte Niederlage im sechsten Spiel.