Rittner nominiert Prag-Team für erste Fed-Cup-Runde
Stuttgart (dpa) - Mit dem Final-Team von Prag nehmen die deutschen Tennis-Damen einen neuen Anlauf zum langersehnten Fed-Cup-Titel.
Drei Monate nach der bitteren 0:3-Endspiel-Niederlage in Tschechien trifft die deutsche Mannschaft am 7./8. Februar in Stuttgart in der Besetzung Angelique Kerber, Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Julia Görges in der ersten Runde auf Australien.
Doppel-Spezialistin Anna-Lena Grönefeld wurde von Bundestrainerin Barbara Rittner trotz ihres Halbfinal-Einzuges mit Görges bei den Australian Open dagegen nicht nominiert. Die Nordhornerin könnte aber als Trainingspartnerin noch zur Auswahl des Deutschen Tennis Bundes stoßen, die sich am Sonntagabend trifft.
„Auch wenn es für die eine oder andere in Melbourne nicht so gut lief, bin ich überzeugt davon, dass wir bereit sein werden“, sagte Rittner. Bei den Australian Open waren sowohl Kerber als auch Petkovic und Lisicki bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Einziger Lichtblick aus deutscher Sicht war neben der jungen, aufstrebenden Carina Witthöft der Auftritt von Görges.
Die Schleswig-Holsteinerin ist nach ihren starken Leistungen beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison deshalb auch wieder eine ernsthafte Alternative für das Einzel. „Natürlich habe ich Jule auf dem Zettel. Wer das Momentum so auf seiner Seite hat, ist immer ein Kandidat für das Einzel“, sagte Rittner.
Die 41-Jährige hatte noch in der Nacht Kontakt mit Görges, nachdem diese in Melbourne im Doppel-Halbfinale zusammen mit Grönefeld beim Stand von 0:6 aufgegeben hatte. „Da bin ich schon kurz aufgeschreckt, als ich es gelesen habe. Sie hat sich aber einfach nicht gut gefühlt, von daher war es eher eine Vorsichtsmaßnahme.“ Görges hatte nach ihrem Achtelfinal-Aus im Einzel gesagt. „Natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn ich mal wieder ein Einzel im Fed Cup spielen würde.“
Zuletzt waren stets Kerber und Petkovic gesetzt. Kerber bleibt auch für die Partie gegen die mit Samantha Stosur, Casey Dellacqua, Jarmila Gajdosova und Olivia Rogowska antretenden Australierinnen die deutsche Nummer eins. Ungeachtet ihres frühen Ausscheidens in Melbourne und ihrer beiden Niederlagen beim letztjährigen Endspiel in Prag. „Angie hat zu Beginn des Jahres bereits gute Leistungen gezeigt“, sagte Rittner.
Die ernüchternde Niederlage in Tschechien hatte Rittner mit ihren Spielerinnen bereits bei einem gemeinsamen Essen im Vorfeld der Australian Open in Melbourne aufgearbeitet. „Es waren gute und offene Gespräche. Danach hat man bei allen schon wieder die Lust auf den Fed Cup gespürt“, sagte die Teamchefin.
Allerdings warnte sie davor, die Australierinnen zu unterschätzen. „Wir werden nicht den Fehler machen und schon jetzt vom Endspiel sprechen. Das ist noch ganz weit weg“, sagte Rittner. „Wir müssen um jeden Punkt hart kämpfen.“ Im Halbfinale der vergangenen Saison klappte das sehr gut. In Brisbane setzte sich das deutsche Team im April 2014 mit 3:1 durch.