Verfolgung in Oberhof Biathlet Lesser optimistisch: „Für uns alle was drin“

Oberhof (dpa) - Im Abschlusstraining saß bei Erik Lesser jeder Schuss. Achtmal schoss der zweimalige Biathlon-Weltmeister am Freitag, achtmal fielen alle fünf Scheiben.

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„Das lässt für die Verfolgung hoffen. Aber da kann es mit dem Wind ja auch schon wieder etwas schwieriger werden“, sagte der 28-Jährige, der am Samstag in der Verfolgung in Oberhof als Fünfter auf die Jagd nach Sprintsieger Julian Eberhard aus Österreich geht.

Lesser hat 41 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Fünf Sekunden nach ihm geht der Sprint-Sechste Simon Schempp in die Loipe, gefolgt von Norwegens Olympiasieger Emil Hegle Svendsen und Weltcup-Dominator Martin Fourcade aus Frankreich. Und diese Konstellation will Lesser für sich nutzen. „Die erste Runde werde ich mir kein Bein ausreißen und versuchen, nach vorne was gut zu machen, sondern mich hinter die anderen klemmen“, erklärte der Thüringer seine Taktik.

Wie man eine Verfolgung gewinnt, weiß Lesser. 2015 wurde er in dieser Disziplin Weltmeister. Seinen letzten Einzelsieg feierte Lesser im vergangenen Jahr, als er in Ruhpolding den Massenstart vor Überflieger Fourcade gewann. Vor allem seine derzeit tolle Laufform dürfte Lesser zu einem Kandidaten für das Podest machen. Arnd Peiffer startet als 15., Matthias Bischl als 22., Benedikt Doll als 44. und Florian Graf als 49. „In der Verfolgung kann immer viel passieren. Morgen ist für uns alle was drin“, sagte Lesser.

Bei den Damen will Maren Hammerschmidt ihren starken Rang fünf aus dem Sprint bestätigen. „Da ist auch wieder was möglich“, sagte die Winterbergerin, die tags zuvor nach einer bisher enttäuschenden Saison ihr mit Abstand bestes Saisonergebnis schaffte. „Es ist eine hammergeile Platzierung und es ist wahnsinnig viel Druck von mir abgefallen“, sagte Hammerschmidt.

Derweil können Sprintsiegerin Gabriela Koukalova und die Sprint-Zweite Kaisa Mäkäräinen der pausierenden Laura Dahlmeier das Gelbe Trikot der Weltcup-Gesamtführenden abnehmen. Das habe jedoch keine Priorität für sie, betonten beide. Koukalova kann Dahlmeiers Pause verstehen: „Wenn man müde ist, sollte man schon pausieren.“ Dahlmeier will wie Franziska Preuß (grippaler Infekt) am Sonntag im abschließenden Massenstart dabei sein.

Mit Franziska Hildebrand (17.), Miriam Gössner (26.), Vanessa Hinz (34.), Nadine Horchler (35.) und Karolin Horchler (58.) haben sich auch die fünf anderen Deutschen für die Verfolgung qualifiziert.