Savchenko will mit Massot Olympia-Gold 2018
Chemnitz (dpa) - Die Show „Imagine on Ice“ sollte der emotionale Schlusspunkt einer erfolgreichen Eiskunstlauf-Karriere für Aljona Savchenko und Robin Szolkowy werden.
Doch die Eiszeit des Traumpaares, das fünf Weltmeistertitel und zweimal Olympia-Bronze gewann, war am Samstagabend in der Messe Chemnitz vor und hinter den Kulissen zu spüren. „Wie man sieht, brauche ich kein Taschentuch. Für mich beginnt jetzt ein neues Leben“, sagte Szolkowy, der ebenso wie seine Eis-Partnerin vor den knapp 8000 Zuschauern keine Träne vergoss. Während sie Autogramme schrieb, verschwand er blitzschnell in den Katakomben.
Zuvor liefen beide zu dem Songtitel „Stay“ ihre letzten gemeinsamen Runden - am Ende des Liedes trennten sich ihre Wege auf dem Eis sinnbildlich. Keine Umarmung, kein Küsschen. „Ich dachte, ich muss weinen, aber die Tränen blieben aus“, sagte Savchenko, die auch bei der After-Show-Party weit entfernt von Szolkowy Platz nahm.
Nachdem während der letzten gemeinsamen WM im März vorzeitig öffentlich wurde, dass Savchenko ihre Karriere mit dem Franzosen Bruno Massot fortsetzen wird, herrscht Funkstille. Szolkowy sagte nicht nur drei gemeinsame Eis-Shows nach der WM ab, auch alle weiteren, lukrativen Show-Engagements lässt er sausen.
Trainer Ingo Steuer hatte seinem Erfolgspaar gut bezahlte Auftritte für drei Jahre gesichert, doch Szolkowy hat genug. „Ich habe zehn Ideen im Kopf, wie es für mich weitergeht. Ich glaube nicht, dass ich in ein Loch falle“, sagte der 34-Jährige, der vorerst in Chemnitz bleiben will. Dort will auch Savchenko künftig trainieren, starten aber wahrscheinlich für Frankreich.
„Der französische Verband unterstützt Bruno und mich und er würde uns finanzieren. Ich möchte lieber Deutsche bleiben, aber für mein Ziel werde ich auch Französin“, sagte die gebürtige Ukrainerin, die 2018 mit Massot Olympia-Gold gewinnen will. Vor der Gala machte sich die 30-Jährige ein Bild von der Trainingssituation ihres neuen Partners im nordfranzösischen Caen. „Die Bedingungen sind in Chemnitz deutlich besser. Wir werden ab 12. Mai hier trainieren“, sagte sie.
Eine endgültige Entscheidung über einen möglichen Wechsel der Staatsbürgerschaft soll in den kommenden Monaten fallen. „Der deutsche Verband berät noch“, sagte Trainer Ingo Steuer. Aufgrund von Steuers Stasi-Vergangenheit darf die Deutsche Eislauf-Union ihn nicht aus öffentlichen Mitteln bezahlen. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
Eine Neuauflage soll es hingegen für die von Steuer konzipierte Show „Imagine on Ice“ geben. Für Dezember 2015 ist die nächste Gala geplant. „Die Chemnitzer haben gezeigt, dass sie sich dafür begeistern“, so Steuer.