Björgen unaufhaltsam - DSV-Läuferinnen enttäuschen
Oslo (dpa) - Sie siegt und siegt und siegt: Marit Björgen ist bereits bei Halbzeit die Skikönigin der nordischen Weltmeisterschaften in Oslo. Die Norwegerin gewann auch das Rennen über 10 Kilometer in der klassischen Technik.
Allerdings musste sie mehr kämpfen als mancher gedacht hatte: Diesmal war sie nur 4,1 Sekunden schneller als Dauerrivalin Justyna Kowalczyk aus Polen. Minutenlang lagen die beiden Hauptdarstellerinnen nach dem Zieleinlauf erschöpft im Schnee - Ausdruck dafür, dass sie die letzten Kräfte mobilisiert hatten.
Das konnte man den drei deutschen Starterinnen auch nicht absprechen, doch für vordere Platzierungen rechte es nicht. Katrin Zeller kam mit einem Rückstand von 1:57 Minuten auf Rang 22, die Nachwuchsläuferinnen Lucia Anger (Oberstdorf) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) mussten sich mit den Plätzen 42 und 43 begnügen.
„Das war kein gutes Ergebnis“, schimpfte Bundestrainer Jochen Behle. „Bei Katrin hatten wir mindestens Top 15 erwartet. Die jungen Läuferinnen haben gesehen, wie hoch die Trauben hängen. Für die Staffel hat sich keine von beiden empfohlen“, bemerkte der Coach. Zeller war geknickt. „Ich hatte mir mehr erhofft. Ich bin nicht so ins Laufen gekommen. Wenn man bergan nicht locker ist, verliert man viel Zeit. Und ich war heute nicht locker, der Ski war sehr glatt“, meinte die Oberstdorferin.
Der dritte WM-Titel fiel Björgen nicht leicht. Bei der zweiten Zwischenzeit hatte sie noch knapp neun Sekunden Rückstand auf Kowalczyk. Doch dann zündete sie den Turbo, holte auch noch die Italienerin Marianna Longa ein. „Ich bin beeindruckt von mir. Ich hatte mit einem Angriff von Justyna gerechnet und wollte ruhig mein Rennen laufen. Dieser Sieg war besonders wichtig, weil ich damit meine Saisonergebnisse bestätigen konnte“, jubelte Björgen, zu deren Ehren zwei Minuten nach dem neuerlichen Titelgewinn die Glocken der Holmenkollen-Kirche läuteten.