Frenzel im Fotofinish geschlagen - Norweger stark
Chaux-Neuve (dpa) - Perfekte Ausgangsposition, trauriges Ende: Weltmeister Eric Frenzel hat einen Podestplatz beim Weltcup der Nordischen Kombinierer im französischen Chaux-Neuve verpasst.
Der Oberwiesenthaler musste sich nach Auswertung des Zielfotos mit Platz vier hinter dem zeitgleichen Norweger Jörgen Graaback begnügen. Die beiden hatten 1,3 Sekunden Rückstand auf Sieger Mikko Kokslien, der seinen Teamkollegen Magnus Krog auf Rang zwei verwies und damit für einen Dreifach-Erfolg der Norweger sorgte.
Dabei hatte es nach dem Springen sogar noch nach dem vierten Frenzel-Sieg dieses Winters ausgesehen. Mit 115,5 Metern hatte er sich auf Platz eins gesetzt. Sein Vorsprung auf den späteren Sieger Kokslien betrug komfortable 1:05 Minuten. Doch in der Loipe lief nicht alles nach Plan.
Frenzel ließ zunächst die Österreicher Bernhard Gruber und Wilhelm Denifl gemeinsam mit dem Norweger Jan Schmid herankommen und lief mit ihnen lange an der Spitze. Dabei musste er viel Führungsarbeit leisten. Schmid demonstrierte taktische Raffinesse. Er verlangsamte das Tempo, wenn er in der Spitzenposition war, so dass seine extrem laufstarken Teamkollegen in einer größeren Gruppe immer näher kommen konnten.
Nach sieben Kilometern führte Kokslien die Verfolger heran und versuchte, sofort weiter Druck zu machen. Das Tempo konnte Frenzel zwar immer mitgehen, im Endspurt hatten die Norweger aber die besseren Karten. Mit gleich sechs Akteuren unter den besten Zehn demonstrierten sie eine unglaubliche Mannschaftsstärke und schoben sich für die Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen in eine Favoritenrolle.
Außer Frenzel konnte kein weiterer Deutscher mit dem Norge-Express mithalten. Fabian Rießle aus Breitnau wurde Elfter. Auch Altmeister Tino Edelmann meldete sich zum ersten Mal in diesem Winter im erweiterten Spitzenfeld. Der Zella-Mehliser kam als 14. ins Ziel und erfüllte damit die erste halbe Norm für die Teilnahme in Sotschi. Der für die Spiele bereits gesetzte Johannes Rydzek aus Oberstdorf verpatzte seinen Sprung und wurde 37. Björn Kircheisen, vor einer Woche im russischen Tschaikowski noch zweimal Zweiter, kam nicht zurecht und trudelte als 41. über die Ziellinie.