Rießle holt Podestplatz für deutsche Kombinierer
Ramsau (dpa) - Im Dauerregen von Ramsau hat Fabian Rießle mit Platz drei beim Traditions-Weltcup unterhalb des Dachsteins sein bestes Ergebnis der Saison eingefahren.
Zwei Tage vor seinem 22. Geburtstag musste der nordische Kombinierer aus Freiburg im Zielspurt um Platz zwei hinter dem überlegenen Tagessieger Magnus Moan nur dessen norwegischen Team-Kollegen Mikko Kokslien den Vortritt lassen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, denn so richtig gut habe ich mich beim Laufen nicht gefühlt. Ich bin zu hundert Prozent zufrieden“, sagte der Sportsoldat. Durch seinen dritten Saisonsieg übernahm Moan wieder die Führung im Weltcup.
Mit dem Oberstdorfer Johannes Rydzek, der sich in der Loipe vom 19. auf den sechsten Platz verbesserte, und Weltmeister Eric Frenzel (Oberwiesenthal), der sich beim Laufen um 19 Plätze auf den 13. Rang vorkämpfte, erfüllten zwei weitere Männer die Erwartungen von Bundestrainer Hermann Weinbuch. „Ich hatte die Truppe voll auf Angriff eingestellt. Mit unserem zweiten Podestplatz des Winters bin ich sehr zufrieden“, stellte Weinbuch fest.
Für Rießle hat sich die Wettkampfpause nach dem unbefriedigenden Auftakt in Lillehammer ausgezahlt. Er hatte sich Ende Juli bei einem Sturz eine Schulterverletzung zugezogen und zu Saisonbeginn noch etwas Bammel auf Großschanzen. „So einen Sturz steckt man nicht so einfach weg. Da gibt's schon noch Respekt vor einigen Schanzen und bei schwierigen Wetterbedingungen“, gab der Schwarzwälder zu.
Deshalb nutzte er die wettkampffreien Wochen zu ausgiebigem Schneetraining auf der kleineren Schanze in Hinterzarten, zumal nach Ramsau in den ersten Januar-Wochen auch noch in Schonach, Chaux-Neuve und Seefeld Normalschanzen auf dem Programm stehen. Mit Platz acht auf dem Bakken zahlte sich das aus. „Ich denke aber, unsere ganze Mannschaft kommt wieder mehr nach vorn“, bemerkte Rießle.
Vor Ramsau hatte die deutsche Mannschaft ein paar Tage in Seefeld an der Sprungform gearbeitet. „Läuferisch sind wir absolut konkurrenzfähig. Auf der Schanze fehlen noch ein paar Kleinigkeiten“, bemerkte Weinbuch. „Leider hatten wir nur zwei Tage in Seefeld gute Bedingungen.“ Weltcup-Trainer Ronny Ackermann stellte trotzdem Verbesserungen auf der Schanze fest. „Es sind noch keine Riesenschritte voran, doch es geht vorwärts“, sagte der viermalige Weltmeister.
Magnus Moan strotzte nach dem erneuten Sieg in Ramsau vor Selbstbewusstsein. „Dass ich in diesem Winter so viel besser springe, hat nichts mit Glück zu tun. Das ist das Resultat des guten Sommertrainings“, sagte der laufstarke Norweger.