Knoten geplatzt: Tscharnke feiert Weltcupsieg
Canmore (dpa) - Ein symbolischer Kniefall auf der Ziellinie wird in der Erfolgschronik des Thüringers Tim Tscharnke einen besonderen Platz einnehmen. Beim Langlauf-Weltcup im kanadischen Canmore fuhr der Biberauer mit dieser Geste zu seinem ersten Weltcupsieg.
Im Massenstartrennen über 15 Kilometer in der klassischen Technik sorgte Tscharnke auch für eine Art Wachablösung im deutschen Team. Bislang hatten stetes die „Alten“ für Erfolgserlebnisse gesorgt. Nun also gelang es Tscharnke ausgerechnet an seinem 23. Geburtstag, in die Phalanx der Angerers, Teichmanns und Filbrichs einzudringen.
„Anfangs wollte ich bei dieser schweren Strecke nicht alles rauslassen. Zum Ende hin habe ich gemerkt, dass noch genügend im Tank ist, habe mein Herz in die Hände genommen und bin losgelaufen“, kommentierte der Jubilar sein Rennen. „Wir hatten hervorragend präparierte Ski und die steilen Abfahrten waren diesmal für und nicht gegen uns“, fügte er hinzu.
Massenstartrennen gehören bei den DSV-Läufern zu den beliebtesten Wettkampfformen. Das unterstrichen sie in Abwesenheit einiger der weltbesten Läufer bei besten äußeren Bedingungen auch in Kanada. Denn Tobias Angerer (Vachendorf) wurde Dritter, der Sonthofener Hannes Dotzler kam als Sechster ins Ziel. Damit machten auf einen Schlag gleich drei Deutsche ihre Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Februar in Val di Fiemme perfekt.
Es war ein taktisch äußerst cleveres Auftreten der deutschen Mannschaft, die auf den kurzfristig erkrankten Axel Teichmann (Bad Lobenstein) verzichten musste. Vom Start weg zeigten sich die DSV-Läufer immer im Spitzenfeld. Nach dem letzten Zwischensprint machte Angerer ernst, verschärfte das Tempo und zog mit dem Russen Jewgeni Below davon. Nur Tscharnke konnte mithalten, der seinerseits den letzten kleinen Anstieg zur entscheidenden Flucht nutzte. Angerer zeigte derweil noch Spurtqualitäten und sicherte sich somit den Podestplatz. „Zu Saisonbeginn sind wir unter Wert geschlagen worden. Jetzt sind wir wieder da und haben gezeigt, was wir können. Ich selbst bin mit mir sehr zufrieden“, sagte Angerer.