Weinbuch: „Mein Team ist sehr ausgeglichen“
Oslo (dpa) - Mit gespannter Erwartung sehen die deutschen nordischen Kombinierer ihrer ersten WM-Entscheidung am 26. Februar entgegen. Nach vierwöchiger Wettkampfpause ist der internationale Leistungsstand unklar.
Bundestrainer Hermann Weinbuch sieht seine Schützlinge dennoch im Favoritenfeld.
Wie sehen Sie den Leistungsstand Ihrer Mannschaft vor dem ersten WM-Wettbewerb?
Weinbuch: „Die Weltcup-Ergebnisse haben schon am Selbstvertrauen genagt. Deshalb haben wir in den vergangenen Wochen noch einmal hart gearbeitet. Wir haben bewusst Österreich als besonders starke Nation als Kontrahent gesucht. Wichtig war es auch, dass wir hier in Oslo noch einmal trainieren konnten. Sowohl die Schanzen als auch die Loipen haben es in sich. Erschwerend für alle kommt hinzu, dass wir innerhalb von sieben Tagen vier Wettkämpfe bestreiten müssen. Das gab es noch nie. Es wird also auch eine Frage der Kraft. Wir sind darauf vorbereitet.“
Besonders bei den Wettbewerben mit dem Springen von der Normalschanze soll die Laufstrecke entscheidend sein. Wie sind sie darauf vorbereitet?
Weinbuch: „Die Strecke ist sehr schwierig, die Anstiege sehr lang und der Schnee derzeit sehr stumpf. Es werden mit Sicherheit die guten Läufer Vorteile haben. Deshalb haben wir versucht, im Training die Strecken zu simulieren. In Oberstdorf haben wir beispielsweise den Burgstall mit in unsere Runden einbezogen. Generell muss man aber sagen, dass man das Laufen nicht von heute auf morgen trainieren kann. Um ein richtiges Pfund zu haben, benötigt man Jahre. Diese Hausaufgaben haben wir gemacht.“
Wem trauen Sie aus Ihrem Team am ehesten zu, in den Medaillenkampf einzugreifen?
Weinbuch: „Für die Medaillen kommen rund 15 Sportler infrage, da entscheidet die Tagesform. Wir müssen angreifen, sonst geht nichts. Aber diese Position liegt uns. Mein Team ist sehr ausgeglichen. Im Springen haben wir keine Überflieger wie den Franzosen Lamy Chappuis. Aber wir springen konstant. Und auch im Laufen fehlt uns einer, der wie der Norweger Moan oder Österreichs Gottwald überragend ist. Aber auch hier gehören wir zu den Besten. Das macht uns optimistisch.“