Feature: Dramatische Rettungsaktion in der Türkei
Istanbul (dpa) - Rettungsmannschaften liefern sich im türkischen Bergwerk bei Soma ein Rennen gegen die Zeit. Mit rußverschmierten Gesichtern unter gelben Helmen wurden Überlebende geborgen und in Krankenhäuser gebracht.
In Tränen aufgelöst warten Angehörige eingeschlossener Kumpel auf Nachrichten. Dichter Rauch behinderte die Rettungsarbeiten in der Zeche, die in der Provinz Manisa liegt.
Die Meldungen überschlugen sich zeitweise. Ein Abgeordneter der türkischen Regierungspartei AKP sprach zunächst von 20 Toten, korrigierte sich dann aber am Abend. Energieminister Taner Yildiz, der zum Unglücksort reiste, sagte, es gebe noch keine verlässlichen Zahlen. „Erst müssen wir zu den Arbeitern gelangen“, sagte er. Es seien mehrere Rettungsteams im Einsatz.
Auch Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verfolgte die Rettungsarbeiten. „Hoffentlich werden wir bald weitere Informationen über die Männer haben“, sagte er am Abend. Staatspräsident Abdullah Gül ordnete an, alle Kräfte in Bewegung zu setzen. Die türkische Luftwaffe stellte ein Flugzeug bereit, um zusätzliche Rettungskräfte aus dem Norden des Landes heranzuführen.