Es gebe die Befürchtung, dass am Ende wieder der Westen am Pranger stehe, da er ein arabisches Land bombardiere. „Für viele ist die Nato nun einmal gleichbedeutend mit dem Westen“, sagte der frühere Diplomat.
Er halte den Militäreinsatz in Libyen zwar für richtig, sagte Ischinger. Er sei aber skeptisch, ob diese Militäraktion als reiner Lufteinsatz den gewünschten Erfolg so rasch erzielen werde, wie es nötig wäre. „Jeder Tag, den dieser Einsatz dauert, wird den Westen ein kleines Stück einsamer machen. In Libyen tickt eine Uhr gegen den Westen.“ Er bezweifle, dass der Einsatz „eine Sache von nur wenigen Tagen“ sein werde. Ischinger bemängelte „strategische Unklarheiten“ bei der Militäraktion gegen das Regime des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi.