Pyeongchangs Konter: „Wir sind wirklich bereit“
Durban (dpa) - Jetzt oder nie! Der südkoreanische Favorit Pyeongchang erinnerte das IOC bei seiner finalen Präsentation nochmals eindringlich an seinen langen Atem im Streben nach Olympischen Winterspielen.
„Wir sind jetzt wirklich bereit“, erklärte Bewerbungschef Cho Yang Ho am Mittwoch in Durban nach den zwei gescheiterten Anläufen für 2010 und 2014. „Pyeongchang 2018 ist eine nationale Priorität der koreanischen Regierung - und das schon seit zehn Jahren“, betonte auch Südkoreas Staatspräsident Lee Myung-Bak und verbürgte sich für die Erfüllung aller Versprechen.
Die Südkoreaner überraschten beim Wahlfinale mit einem emotionalen und espritvollen Auftritt. Sie warben bei ihrem dritten Anlauf nach dem Scheitern für die Spiele 2010 und 2014 für den Zuschlag erneut mit dem „kompaktesten Sportstätten-Plan der Geschichte“, vor allem aber mit dem ungesättigten Wintersportmarkt im bevölkerungsreichsten Kontinent Asien. In der olympischen Geschichte hätten bisher 19 Winterspiele im Rest der Welt stattgefunden, aber nur zwei in Asien, dozierte Sprecherin Theresa Rah.
Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kim Yu-Na lobte das Konzept „Neue Horizonte“ als Möglichkeit, eine neue Generation von Athleten in ganz Asien zu inspirieren und für den Wintersport zu öffnen. Auch das Athleten-Unterstützungsprogramm „Drive the Dream“, in das bis 2018 weitere 500 Millionen Dollar investiert werden, sei bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte. „Deshalb hat Südkorea 2010 in Vancouver 14 Medaillen gewonnen“, sagte die 20-Jährige.
Pyeongchangs Bewerbungsgesellschaft verknüpfte die Botschaften der eigenen Beharrlichkeit, beim Traum Südkorea erstmals zum Gastgeber von Winterspielen zu machen, sogar mit indirekten Forderungen an das Internationale Olympische Komitee (IOC). Alle Versprechen an die Ringe-Regierung seien in den vergangenen zehn Jahren eingehalten und durch Milliarden-Investitionen wie etwa dem Bau des 1,4 Milliarden Dollar teuren Alpensia-Skiresorts auch demonstriert worden.
Anders als bei ihren früheren erfolglosen Bewerbungen für 2010 und 2014 verzichteten die Südkoreaner dieses Mal auf politische Botschaften. Kein Wort von Friedens-Spielen oder gar einer gemeinsamen koreanischen Mannschaft. Lieber brüstete sich Pyeongchang mit einer Unterstützung von 91 Prozent in der Bevölkerung.