Trittin wirft Friedrich bei Flüchtlingspolitik Zynismus vor
Berlin (dpa) - Kurz vor Beginn Sondierungsgesprächs mit der Union hat der Grünen-Politiker Jürgen Trittin die Politik von CDU und CSU scharf kritisiert. So habe Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) angesichts von über 300 Toten vor Lampedusa mehr Härte gegen Flüchtlinge gefordert.
„Das ist dermaßen ein Abgrund an Zynismus - das ist kaum zu übertreffen“, sagte er dem Sender N24. Trittin ist Teil der Grünen-Delegation, die mit CDU und CSU am Nachmittag die Chancen für eine Koalition auslotet.
Trittin warf zudem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, europäische Obergrenzen für den Spritverbrauch zu hintertreiben. „Selbst ein Kompromiss, den der größte europäische Automobilhersteller Volkswagen mittragen kann, wird von Merkel akut sabotiert“, sagte er auf NDR Info. An einer stabilen Regierung von Union und Grüne habe er Zweifel: „Zum Beispiel in der Frage der Energie-, der Klima- und auch der Europa-Politik sind die Widersprüche doch sehr deutlich.“
Nordrhein-Westfalens grüne Vize-Ministerpräsidentin, Sylvia Löhrmann, versicherte auf SWR2, es werde ernsthaft verhandelt. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn sagte im ARD-„Morgenmagazin“: „Mein Herz schlägt für Schwarz-Grün, mein Verstand für Schwarz-Rot.“ Die Frage sei, ob 2013 schon das richtige Jahr für Schwarz-Grün sei.