UN: Bereits „wertvolle Daten“ zu Giftgas-Vorwürfen gesammelt
New York (dpa) - Die Chemiewaffenexperten in Syrien haben nach Angaben eines UN-Sprechers schon am ersten Tag ihres Einsatzes „wertvolle Daten“ zu den Giftgas-Vorwürfen gegen Damaskus gesammelt.
In der Ortschaft Moadhamijat al-Scham südwestlich von Damaskus hätten sie am Montag „eine Reihe wichtiger Proben genommen. Sie sind zufrieden und werden ihre Nachforschungen morgen fortsetzen“, sagte der Sprecher Fahan Haq am Abend in New York.
Ob das Team am Dienstag nach Moadhamijat al-Scham zurückkehren wird, war zunächst nicht bekannt. „Auf jeden Fall sucht es einen Ort im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Giftgasanschlägen vom 21. August auf“, sagte Haq der Nachrichtenagentur dpa.
Das Ergebnis der vorerst auf zwei Wochen begrenzten Untersuchung der Experten soll UN-Generalsekretär Ban Ki Moon „so schnell wie möglich“ vermittelt werden. Ban werde dann entscheiden, in welcher Form die Informationen „genutzt werden können“. Der UN-Chef habe seit dem Wochenende mit mehreren politischen Führern über Syrien gesprochen, einigen in der Region und anderen darüber hinaus, sagte Haq.
Außerdem beauftragte Ban die deutsche Diplomatin Angela Kane, die als UN-Untergeneralsekretärin die Chemiewaffeninspektionen betreut, sich bei der syrischen Regierung und den Oppositionskräften heftig über den Angriff auf das UN-Team zu beschweren. Nach Angaben von Haq hatten noch nicht identifizierte Heckenschützen die Reifen eines Fahrzeugs im Konvoi zerschossen und auf dessen Fenster gezielt. Niemand wurde verletzt.
Die Inspekteure setzten später ihre Fahrt nach Moadhamijat al-Scham fort, besuchten dort auch zwei Krankenhäuser und sprachen mit Ärzten und Überlebenden des mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatzes vom vergangenen Mittwoch, ließ Ban mitteilen.