Aktienhandel: WestLB verspekuliert sich

Die Bank soll 100 Millionen Euro verloren haben. Zwei Manager wurden entlassen.

<strong>Düsseldorf. Die Düsseldorfer WestLB hat durch Fehlspekulationen im Aktienhandel nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) in den vergangenen Tagen rund 100 Millionen Euro verloren. Die Landesbank hat daraufhin zwei Mitarbeiter wegen Regelverstößen im Aktienhandel entlassen. Die Bank habe konsequent und prompt reagiert, erklärte Vorstandsmitglied Werner Taiber in Düsseldorf. "In diesem Zusammenhang haben wir auch personelle Maßnahmen ergriffen", sagte er und bestätigte damit teilweise den Bericht der "Financial Times Deutschland". Taiber ist seit Februar 2007 im Vorstand der Bank für den Eigenhandel zuständig. Den beiden entlassenen Managern sei es bei dem Geschäft nicht um eine persönliche Bereicherung gegangen. Ihnen waren aber vom Vorstand offenbar hohe Gewinnziele gesetzt worden, hieß es in Finanzkreisen.

Nach Angaben der FTD verlor die Bank in kurzer Zeit rund 100 Millionen Euro. Ein Bank-Sprecher wollte den Betrag allerdings nicht bestätigen. Die Verluste sollen aus Geschäften mit Stamm- und Vorzugsaktien des Autokonzerns VW entstanden sein.

Dabei berief sich das Blatt auf Händlerkreise, die die Vermutungen äußerten, dass die WestLB auf eine sinkende Kursdifferenz zwischen beiden Aktiengattungen gesetzt habe. Als der Autohersteller Porsche dann seinen Anteil an den VW-Stammaktien aufstockte, sei die Wette nicht mehr aufgegangen.

Sowohl für den Eigenhandel wie auch für andere Geschäftsfelder hat die WestLB ein straffes Risikomanagement. Vor fünf Jahren war die Großbank durch riskante Kreditgeschäfte mit Milliarden-Verlusten in die tiefste Krise ihrer Bankgeschichte gestürzt. Der Vorstand wurde komplett ausgewechselt und die Bank neu ausgerichtet.

WestLB: Die Landesbank mit ihren etwa 6350 Mitarbeitern tritt als Dienstleister der Sparkassen in NRW und Brandenburg auf und ist auch international als Geschäftsbank tätig. Das Eigengeschäft macht einen Anteil von etwa fünf Prozent des gesamten von dem Institut geführten Wertpapierhandels aus.