Aufschwung in Deutschland vor dem Ende
Die deutsche Wirtschaft wird nach Berechnungen des Münchner ifo-Instituts Rückschläge hinnehmen müssen. Die Gründe für die Probleme liegen im Ausland.
München. Der Aufschwung in Deutschland steht nach Einschätzung desMünchner ifo-Instituts vor dem Ende.
Mit einem Wert von 97,5 Punktenrutschte der als wichtiger Konjunkturindikator geltendeifo-Geschäftsklimaindex im Juli auf den niedrigsten Stand seit mehr alsdrei Jahren, wie das ifo-Institut am Donnerstag mitteilte.
Im Junihatte der Index mit 101,2 Punkten deutlich höher gelegen. Die Gründefür den rapiden Rückgang liegen laut ifo-Volkswirt Klaus Abberger imAusland.
Sowohl die steigenden Ölpreise als auch die nachlassendeKonjunktur in den Abnehmerländern deutscher Produkte hätten dieStimmung der Unternehmen vermiest.
Die von den Wirtschaftsforschern befragten 7000 Unternehmen bewertetensowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten auf das kommende Jahrwesentlich schlechter.
Betroffen von der negativen Entwicklung warenalle vier befragten Wirtschaftsbereiche: das verarbeitende Gewerbe, dasBauhauptgewerbe sowie der Groß- und Einzelhandel.
Der Teilindex zurBewertung der aktuellen Lage verringerte sich von 108,3 Punkten im Juniauf jetzt 105,7 Punkte. Der Index für die Erwartungen verschlechtertesich noch deutlicher von 94,6 Punkten auf jetzt noch 90 Punkte.
Das aktuell gemessene Geschäftsklima von 97,5 Punkten bedeutet denniedrigsten Wert seit September 2005. Ifo-Volkswirt Abberger wollte dasEnde der bis zu diesem Jahr anhaltenden positiven Entwicklung nicht aufFehler in der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zurückführen.
"Dassind keine hausgemachten Probleme, die außenwirtschaftliche Lage istder Grund", sagte Abberger.
Der Mix ausBelastungsfaktoren wie dem hohen Ölpreis und der verlangsamendenKonjunktur in wichtigen deutschen Partnerländern habe zurVerschlechterung der Stimmung beigetragen.