Igedo Fashion Fairs: Mode-Magnet zieht nur bedingt
Ab Sonntag zeigt die Messe die Trends für den Sommer 2009. Doch die Branche kämpft mit Problemen.
Düsseldorf. Düsseldorf und Mode - das gehört eigentlich zusammen. Dennoch hat die Modemesse Igedo Fashion Fairs seit Jahren einen schweren Stand. Der Veranstalter Igedo kämpft gleich an verschiedenen Fronten: Viele Modefirmen kommen nicht mehr auf die Messe, sondern zeigen ihre Trends lieber im eigenen Showroom in der Stadt, die Konjunktur schwächelt, andere Messen, gerade bei junger Mode, machen Konkurrenz. Dazu kommen hausgemachte Probleme wie zuletzt der Flop mit einer Jeansmesse im Februar. Trotz aller Schwierigkeiten: Am Wochenende trifft sich die Branche wieder in Düsseldorf. Bis Dienstag zeigen rund 1750 Aussteller auf der Fachmesse die Trends für den kommenden Sommer.
"Wir sind frohen Mutes, obwohl die Lage im Einzelhandel derzeit sehr schwierig ist", sagt Messe-Sprecher Thomas Kötter. Andere Messen seien bisher so lala gelaufen. "Aber irgendwann müssen die Unternehmen ja ordern. Wir hoffen, dass sie das nun bei uns tun werden", so Kötter. Der Handel stecke in einem Dilemma. Gerade kleine und mittlere Anbieter hätten zuletzt wenig finanziellen Speck für Notzeiten ansetzen können. Viele müssten ihre kommenden Kollektionen aus dem Erlös der Sommerware bezahlen. Doch darauf seien sie bislang größtenteils sitzen geblieben. Entsprechend zögerlich seien die Händler bei der Order.
Für Igedo-Geschäftsführer Frank Hartmann ist die Krise aber auch eine Chance für die Messe: "Der Handel muss mit neuen, frischen Marken die Kauflust der Verbraucher ankurbeln. Und diese Marken finden sie hier auf der Messe in Düsseldorf."
Angesichts der Marktlage ist die Igedo Company zufrieden, dass sie die Zahl der Aussteller konstant halten konnte. Abgänge, etwa durch Insolvenzen, hätten durch neue Aussteller ausgeglichen werden können, sagt Kötter. Besonders gut funktioniere die Achse Düsseldorf-Moskau, wo die Igedo ebenfalls zwei Mal pro Jahr eine Modemesse veranstaltet. Viele junge russische Designer nutzten die Gelegenheit, ihre Mode in Düsseldorf bekannt zu machen.
Um die Branche in Kauflaune zu versetzen, wollen die Messe-Macher auch atmosphärisch und optisch mehr punkten: Die Messehallen wurden "kompakter" belegt, damit sie belebter wirken. Auf dem Außengelände soll "Little Italy" mediterranes Flair versprühen. Sand, Liegestühle und ein Swimmingpool bilden die Kulisse für 50 "Badehäuser", in denen junge Designer Mode, Dessous und Accessoires im Independent Style zeigen.
Doch diese Aktionen alleine reichen kaum aus, um das Ruder bei der Messe endgültig herumzureißen. Daher gibt es morgen ein Treffen, das es in dieser Konstellation bislang noch nicht gegeben hat: Messe-Macher, Land, Stadt, Modeindustrie, Showroom-Betreiber und Handel wollen gemeinsam Konzepte entwickeln, wie der Modestandort Düsseldorf in neuem Glanz erstrahlen kann. Details gibt es noch nicht, doch sollen erste Ideen bereits zur nächsten Messe im Februar umgesetzt werden.