Banken: WestLB versucht den Neustart

Mit dem Rettungsschirm soll die Neugliederung gelingen.

Düsseldorf. Die Entscheidung des Vorstands der WestLB, das Rettungspaket zu nutzen, ermöglicht der angeschlagenen Düsseldorfer Bank, ohne konkreten Druck die Zukunft zu planen. Dabei geht es nun zunächst um Garantien des Bundes, die die WestLB für Anleihen in Anspruch nehmen will. Zudem wird geprüft, das Eigenkapital der nordrhein-westfälischen Landesbank mit Bundesmitteln zu stärken..

Zwar sehen die Eigentümer der WestLB keinen akuten Handlungsbedarf, die angeschlagene Bank soll aber von dem Rettungspaket des Bundes profitieren. Im Unterschied zu den anderen deutschen Landesbanken besitzt die WestLB eine milliardenschwere Risikoabschirmung. Der Düsseldorfer Konzern veräußerte Anfang 2008 riskante Wertpapiere zum Einkaufspreis von 23Milliarden Euro an eine Zweckgesellschaft.

Die WestLB-Eigentümer gaben Garantien von fünf Milliarden Euro für die in Irland ausgelagerten Risiken ab. Das sind das Land NRW sowie Sparkassen- und Kommunalverbände. Dieser Risikoschirm wird bestehen bleiben. Die WestLB wird Ende November ihre Zahlen vorlegen. Dank des Rettungsschirmes war der Bankkonzern im ersten Halbjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. 2007 war durch Fehlspekulationen und die Finanzkrise ein Verlust von 1,6Milliarden Euro entstanden.

Der Vorstand und die Eigentümer arbeiten mit Hochdruck an einem Umbau der WestLB, die verkleinert werden soll. Der Vorstand hat eine Reduzierung der Bilanzsumme (286,5 Milliarden Euro Ende 2007) um mehr als ein Viertel angekündigt.Dabei sollen 1350 Stellen wegfallen.

Das Kapitalmarkt- und Finanzierungsgeschäft soll mit der Deka-Bank zusammengelegt werden, die ebenso zur Sparkassen-Finanzgruppe gehört. Damit wäre die WestLB erstmals im Geschäft mit dem Endkunden.