Bericht: DocMorris könnte vom Markt verschwinden
Stuttgart (dpa) - Die Apothekenmarke DocMorris des Pharmagroßhändlers Celesio könnte nach dem geplanten Verkauf der Versandapotheke einem Bericht zufolge vom deutschen Markt verschwinden.
Wie die „Wirtschaftswoche“ aus Celesio-Kreisen erfuhr, wird die Marke, die derzeit von 160 inhabergeführten Apotheken in Deutschland genutzt wird, nicht weitergeführt. Nur noch die Internet-Apotheke mit Sitz in Holland, bei der Privatleute Medikamente per Post bestellen können, werde den Namen noch führen. „Wenn ein potenzieller Käufer die Marke haben möchte, wird man sie mit anbieten“, sagte ein Celesio-Sprecher dazu am Samstag in Stuttgart.
Laut „Wirtschaftswoche“ läuft derzeit die Suche nach möglichen Interessenten. Darunter sollen deutsche Handelskonzerne, ein Finanzinvestor und sowie eine ausländische Drogeriekette sein. Über den Käufer will Celesio, an dem Metro-Großaktionär Haniel die Mehrheit hält, spätestens bis zum Frühjahr 2013 entscheiden, sagte der Konzernsprecher.
Die Nummer zwei der deutschen Pharmalogistik müht sich derzeit neben Pharmexx auch um den Verkauf seiner Tochterfirmen Movianto - einer Vorstufe des Großhandels - und DocMorris, der umstrittenen Internet-Versandapotheke. Der MDax-Konzern rutschte im ersten Quartal 2012 unter dem Strich in die Verlustzone. Das Minus nach Minderheiten habe in den ersten drei Monaten des Jahres 5,4 Millionen Euro betragen. Im Vorjahr hatte Celesio zum Auftaktquartal einen Gewinn in Höhe von 53,3 Millionen Euro ausgewiesen.