Dax erklimmt erneut Rekordstand
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Montag seine Rekordjagd fortgesetzt. Mehrere Marktbeobachter nannten die Genfer Atom-Vereinbarung mit dem Iran als wichtigsten Unterstützungsfaktor für die Aktienmärkte.
Zum Handelsende notierte der deutsche Leitindex 0,88 Prozent fester bei 9299,95 Punkten, was den höchsten Schlussstand seiner Geschichte bedeutete. Im Verlauf hatte er bei 9323,44 Punkten ebenfalls einen Rekord markiert. Der MDax rückte um 0,50 Prozent auf 16 229,59 Punkte vor. Für den TecDax ging es um 0,85 Prozent auf 1145,20 Punkte nach oben.
Am Wochenende war es den UN-Vetomächten und Deutschland gelungen, mit Iran eine erste Vereinbarung über sein umstrittenes Atomprogramm zu treffen. Vorgesehen ist, dass Iran Zugeständnisse bei der Urananreicherung macht. Im Gegenzug werden Sanktionen gegen das Land gelockert. Ein wichtiger Treiber für die anhaltende Rally am Aktienmarkt bleibe aber die expansive Geldpolitik der weltweit wichtigsten Zentralbanken, schrieb Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG.
Positive Nachrichten zum US-Geschäft bescherten FMC-Aktien ein Kursplus von 6,96 Prozent und den Spitzenplatz im Dax. Die US-Krankenversicherung hält die Vergütung für Dialyse-Behandlungen im Jahr 2014 nun doch stabil, nachdem im Juli noch eine Reduzierung um 9,4 Prozent zur Debatte gestanden hatte. Allerdings wurden die Einschnitte nicht gestrichen, sondern lediglich auf drei bis vier Jahre gestreckt. Etliche Analysten reagierten mit Hochstufungen der Aktie und höheren Kurszielen. Die Aktien des Medizinkonzerns Fresenius, zu dem FMC gehört, stiegen um 3,77 Prozent.
Die Titel der SGL Group setzten ihre steile Aufwärtsbewegung vom Freitag fort und schlossen 3,86 Prozent höher. Das Tageshoch bei 30,05 Euro bedeutete den höchsten Stand seit Mitte April. Händler begründeten die anhaltende Rally mit der Ankündigung der Deutschen Börse vom Freitag, wonach die Papiere des Kohlenstoff-Spezialisten wie von Experten erwartet am kommenden Mittwoch in den MDax aufrücken. Dort ersetzen sie die Papiere des Immobilienunternehmens GSW, die den Index wegen der Übernahme durch den Konkurrenten Deutsche Wohnen verlassen müssen.
Der EuroStoxx 50 ging 0,55 Prozent höher bei 3072,75 Punkten aus dem Handel. Auch die nationalen Indizes in Paris und London legten zu. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Börsenschluss moderat im Plus.
Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,40 (Freitag: 1,43) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 133,88 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,20 Prozent auf 141,32 Punkte. Der Euro kostete 1,3498 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3514 (Freitag: 1,3518) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7400 (0,7398) Euro gekostet.