Börse in Frankfurt Dax kommt erneut nicht in die Gänge

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Mittwoch abermals nicht in Schwung gekommen. Er pendelte wie schon tags zuvor in einer engen Spanne um seinen Vortagesschluss und verlor zum Schluss 0,05 Prozent auf 11 543,38 Punkte.

Nach einem schwachen Wochenstart hatte sich der deutsche Leitindex am Dienstag etwas stabilisiert. Mangels Unternehmens- und Konjunkturnachrichten blieb der Handel ruhig.

Ein anhaltender Belastungsfaktor seien politische Unwägbarkeiten, sagte Gregor Kuhn vom Broker IG Markets: „Während auf der anderen Seite des Atlantiks der autoritär wie protektionistisch ausgerichtete Regierungsstil seitens US-Präsident Donald Trump für erhebliche Irritationen sorgt, steigt in der alten Welt die Unsicherheit über den Status Quo und die Perspektive der Europäischen Währungsunion.“ Neben dem neuen Streit um Griechenlands Schulden und dem maroden italienischen Bankensektor sorgt sich Kuhn um das Erstarken europafeindlicher Kräfte in Frankreich und den Niederlanden vor den dortigen Wahlen.

Besser als der Dax entwickelten sich sich am Mittwoch die anderen Indizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen rückte um 0,61 Prozent auf 22 709,31 Punkte vor und der Technologie-Index TecDax gewann 0,49 Prozent auf 1843,40 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,07 Prozent auf 3238,04 Zähler. In Paris und London schlossen die nationalen Börsenbarometer ebenfalls mit Gewinnen: Von der verhaltenen Entwicklung an der Wall Street kam indes keine Unterstützung: Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial gab zum europäischen Handelsschluss moderat nach.

Hiesige Geschäftszahlen kamen zur Wochenmitte vor allem aus der zweiten und dritten Reihe: Der Lichtspezialist Osram erfreute die Anleger zum Start in das neue Geschäftsjahr mit einer starken Profitabilität, wogegen die lediglich bestätigten Unternehmensziele etwas enttäuschten. Nach zwischenzeitlichen Gewinnen schlossen die zuletzt gut gelaufenen Aktien im MDax 0,32 Prozent im Minus.

Ein überraschend guter Ausblick der australischen Tochter Cimic lieferte derweil den Aktien der Mutter Hochtief bleibenden Rückenwind: Die Papiere des Baukonzerns gehörten mit einem Kursaufschlag von 0,93 Prozent zu den besseren Werten im Index der mittelgroßen Unternehmen.

Die MDax-Spitze eroberten indes Gea mit einem Aufschlag von 3,85 Prozent. Die Aktien des Anlagenbauers profitierten von einer Kaufempfehlung der schweizerischen Bank Credit Suisse, die auf weitere Aktienrückkäufe hofft. Optimistische Erwartungen der französischen Großbank Societe Generale ließen die Lufthansa-Papiere durchstarten: Sie belegten mit einem Kursanstieg von 3,28 Prozent den ersten Platz im Dax.

Dagegen büßten die Titel der Commerzbank 1,70 Prozent ein, während das Schlusslicht Deutsche Bank 2,05 Prozent verlor. Am Donnerstag legt die Commerzbank ihre Jahreszahlen vor. Papiere der Deutschen Börse sanken um rund 1 Prozent. Zuvor war bekannt geworden, dass die EU-Kommission die Prüffrist für die geplante Fusion mit dem Londoner Wettbewerber LSE bis zum 3. April verlängert hat.

Beim Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik, der am Dienstag schon von guten Zahlen profitiert hatte, sorgte nun Übernahmefantasie für weitere Kursgewinne von 5,61 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Börsenbrief, der Jenoptik als mögliches Ziel von Unternehmen aus dem Verteidigungsbereich ins Spiel brachte. Im Nebenwerteindex SDax konnte IT-Leasingspezialist Grenke mit der überraschend deutlichen Gewinnsteigerung im vergangenen Jahr punkten: Die Aktien stiegen um 1,82 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,10 Prozent am Vortag auf 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 142,28 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,51 Prozent auf 164,35 Punkte. Der Kurs des Euro berappelte sich etwas und lag zuletzt bei 1,0702 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0665 (Dienstag: 1,0675) Dollar festgesetzt.