Devisen: Euro bleibt im US-Handel deutlich unter 1,31 Dollar
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag im US-Handeldeutlich unter 1,31 Dollar geblieben. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt1,3065 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvorauf 1,3057 (Montag: 1,3119) Dollar festgesetzt.
Nachdem Spanien sein Defizitziel für dieses Jahr bereits kassiert hat, wirddas Land an den Märkten als nächster Krisenherd gehandelt. "Spanien ist eingroßer Tanker und die Frühindikatoren sehen nicht gerade ermutigend aus", sagteEugen Keller, Devisenexperte beim Bankhaus Metzler. Ohnehin solle man das ThemaSchuldenkrise nicht aus dem Blick verlieren: "In Europa knirscht es nach wie vorim Gebälk." Die anstehenden Wahlen in Frankreich dürften ebenfalls noch fürNervosität sorgen.
Von der gestiegenen Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hatte derEuro nicht profitieren können. Der ZEW-Index war um 16,9 Punkte auf plus 22,3Zähler und damit deutlich stärker als erwartet gestiegen und hatte damit denhöchsten Wert seit fast zwei Jahren erreicht. "Es zeigt sich, dass diekonjunkturelle Lücke zwischen Deutschland und den Krisenstaaten der Eurozonezunimmt", so Metzler-Experte Keller. Die europäische Gemeinschaftswährung dürfediese Entwicklung belasten. Insgesamt ergebe sich für das zweite Quartal einAusblick zugunsten der US-Währung. "Der Euro könnte sich die 1,30-Dollar-Markebald von unten anschauen."