Devisen: Euro hält sich über 1,44 US-Dollar

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Freitag imUS-Handel über 1,44 US-Dollar gehalten und kostete zuletzt 1,4433 Dollar. Zuvorwar der Euro noch bis auf 1,4392 Dollar abgerutscht. Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,4450 (Donnerstag: 1,4401) Dollar festgesetzt.Der Dollar kostete damit 0,6920 (0,6944) Euro.

Händler begründeten die Verluste des Euro, der im vormittäglicheneuropäischen Handel noch in der Spitze knapp über 1,45 Dollar gekostet hatte,mit Spannungen am europäischen Staatsanleihemarkt. So waren die Risikoaufschlägefür griechische und portugiesische Staatspapiere auf neue Rekordstände seit derEuro-Einführung gestiegen. Als Grund wurde zum einen die abermalige Herabstufungder Kreditwürdigkeit Irlands durch die US-Ratingagentur Moody's genannt. Zudemhalten sich an den Finanzmärkten hartnäckig Spekulationen über einenSchuldenschnitt in Griechenland. Das hochverschuldete Euro-Land musste bereitsim Frühjahr 2010 mit Hilfskrediten vor der Staatspleite gerettet werden.

"Die Schuldenkrise hat den Euro zwar belastet, man sollte die Entwicklungaber nicht dramatisieren", sagte Devisenexperte Thomas Amend vom Bankhaus HSBCTrinkaus. Er verwies insbesondere auf das sehr hohe Niveau derGemeinschaftswährung. Trotz jüngster Verluste kostet der Euro immer noch sovielwie zuletzt Anfang 2010. Zudem hat sich der Euro auch am Freitag nicht ausseiner Handelsspanne vom Wochenanfang bewegt. Als Grund für den starken Eurogilt vor allem die lasche US-Geldpolitik, bei gleichzeitiger Straffung dereuropäischen Geldpolitik.