Devisen: Euro steigt über 1,38 US-Dollar - Höchster Stand seit Mitte September
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat zur Wochenmitte kräftigzugelegt und ist erstmals seit Mitte September über die Marke von 1,38 US-Dollargestiegen. In der Spitze kostete die Gemeinschaftswährung am Mittwoch dank derfreundlichen Stimmung an den Aktienmärkten 1,3833 Dollar und damit fast zweiCent mehr als noch am Dienstag.
Zuletzt notierte der Eurokurs bei 1,3808 Dollar.Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3766 (Dienstag: 1,3607)Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7264 (0,7349) Euro.
"Der Euro profitiert derzeit von einer zunehmenden Risikoneigung derAnleger", sagte Devisenexperte Volker Weber vom Bankhaus M.M. Warburg. Auch dieStimmung an den Aktienmärkten war zur Wochenmitte sehr gut. "Offensichtlich sinddie Sorgen vor einer Eskalation der Schuldenkrise nicht mehr ganz soausgeprägt." Weber verwies auch auf Währungen, die als besonders guteIndikatoren für die Risikofreude der Anleger gelten wie der australische undneuseeländische Dollar. Sie legten am Mittwoch ebenfalls spürbar zu.
Auch das Vorpreschen der EU-Kommission in der drohenden Bankenkrise stützteBörsianern zufolge den Euro. Geht es nach Kommissionschef Jose Manuel Barrosomüssen die Banken ihr Eigenkapital deutlich stärken, um sich gegen Risiken ausder Schuldenkrise in Griechenland und anderen Euro-Staaten zu schützen. Solltedie Branche sich nicht selbst helfen können, müsse sie notfalls mit staatlichenMitteln abgesichert werden, schlug Barroso vor.
Unterstützt wurde der Euro zudem von überraschend robusten Konjunkturdatenaus dem Euroraum. So war die Industrieproduktion im August deutlich gestiegen,während Experten einen Rückgang erwartet hatten. Überzeugen konnten vor allemProduktionszahlen aus Deutschland und Italien, wo die monatlichen Zuwächse übervier Prozent lagen.