Die Japaner bauen die saubersten Autos

Studie belegt aber auch die Aufholjagd der Deutschen in der Kompaktklasse.

Berlin. Japanische Hersteller bauen nach wie vor die umweltfreundlichsten Autos. Nach einer Studie holen die deutschen Autobauer aber weiter auf, wie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) gestern in Berlin mitteilte. In der aktuellen "VCD-Auto-Umweltliste" mit mehr als 350 Modellen aller Klassen sind unter den besten zehn allein sechs Fabrikate aus Japan.

Gemessen an Verbrauch, Schadstoffausstoß und Lärm liegt nun der Toyota Prius Hybrid vor dem Honda Civic Hybrid vorn. Beide Modelle haben einen Elektro-Zusatzmotor. In der Kompakt-Klasse mit den besten Umweltwerten dominieren aber inzwischen die Deutschen. Die deutsche Auto-Industrie sieht sich laut Branchenverband VDA in ihrer Strategie bestätigt.

"Bei Innovationen zugunsten von Klima und Umwelt haben die Japaner immer noch die Nase vorn", sagte VCD-Vorstand Hermann-Josef Vogt. Doch auch die Deutschen hätten die Vorzeichen Klimawandel und steigende Spritpreise erkannt. So landen in der Kompaktklasse Modelle von Audi, VW und Daimler unter den besten zehn - hinter dem Spitzenreiter Honda Civic Hybrid. Je nach Motor sind aber auch unter den deutschen Kompakten noch Spritschlucker mit hohem CO2-Ausstoß, wie der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen, erklärte.

Der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub verlangte strengere Grenzwerte für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids, um die Hersteller zu zusätzlichen Innovationen zu zwingen. "Falls es den Autoherstellern gemeinsam mit der Bundesregierung gelingen sollte, den geplanten CO2-Grenzwert von 120Gramm pro Kilometer zu verwässern oder um weitere Jahre zu verzögern, werden wir alle zur Kasse gebeten", sagte Lottsiepen.

Von den mehr als 350 getesteten Autos erhielten 80 Fabrikate eine positive Umweltempfehlung des VCD. Neben japanischen Fabrikaten landeten auch drei französische unter den besten zehn. Bestes deutsches Auto wurde der Zweisitzer Smart Fortwo Coupé MHD von Daimler.