Europäische Absatzkrise macht Volkswagen zu schaffen
Wolfsburg (dpa) - Volkswagen bekommt die Absatzkrise in Europa zunehmend zu spüren. Im September legten die Auslieferungen nur noch um 6,5 Prozent auf 801 000 Fahrzeuge zu, wie Europas größter Autobauer in Wolfsburg mitteilte.
In den ersten drei Quartalen zusammen steht noch ein Plus von 9,7 Prozent auf 6,71 Millionen Wagen zu Buche. Im Vergleich zur europäischen Konkurrenz ist Volkswagen damit aber noch immer gut unterwegs. Der Konzern profitierte dabei erneut von glänzenden Geschäften in Asien, Nordamerika und Osteuropa.
Dagegen war das Wachstum in Gesamteuropa deutlich gebremst, vor allem in West- und Südeuropa ging der Absatz weiter zurück. Selbst im bislang so robusten Heimatmarkt Deutschland musste Volkswagen Federn lassen. Seit Jahresbeginn setzte der Konzern hierzulande knapp 890 000 Autos ab - das sind drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Bis Ende August lag der Zuwachs noch bei gut vier Prozent.
„Vor allem die bestehenden Unsicherheiten im Euroraum sowie die aktuelle Gesamtmarktlage beschäftigen uns weiterhin sehr intensiv und benötigen auch im vierten Quartal unsere volle Aufmerksamkeit“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler laut Mitteilung.
Zuletzt hatte der Konzern seine internen Prognosen für den Absatz nach unten korrigiert - erwartet aber dennoch in diesem Jahr einen Rekordverkauf. 2011 hatten die Wolfsburger weltweit knapp 8,4 Millionen Fahrzeuge verkauft.
Seit langem leidet vor allem die spanische Tochter Seat unter der Wirtschaftskrise in Südeuropa. Ihr Absatz ging seit Jahresbeginn um 10,7 Prozent zurück. Zuletzt mussten auch andere bislang erfolgreiche Konzernmarken Federn lassen. So schwächte sich das Wachstum der Kernmarke VW im September auf 4,3 Prozent ab - seit Jahresbeginn liegt der Zuwachs noch bei 10,6 Prozent auf 4,21 Millionen Stück. Auch bei Skoda verlangsamte sich das Wachstum.
Dagegen blieb Audi mit einem Zuwachs von 12,8 Prozent auf 1,10 Millionen Wagen seit Jahresbeginn ungebremst auf Erfolgskurs. Gute Geschäfte macht auch der seit August zum Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche.