Finanzkrise: Sparkonten sind sicher

Hiesige Kreditinstitute sind mehrfach abgesichert. Verluste sind bei Aktien und Zertifikaten zu befürchten.

Düsseldorf. Die US-Finanzkrise mit den großen Bankpleiten im Gefolge versetzt die Deutschen zunehmend in Angst. Die US-Regierung hat ein hunderte Milliarden Dollar schweres Rettungspaket zur Marktberuhigung geschnürt, aber fast jeder dritte Bundesbürger sorgt sich nach einer Umfrage um sein Erspartes und möchte es am liebsten vom Konto abheben.

Deutsche Kreditinstitute sind abgesichert. Bis zu 20.000 Euro sind gesetzlich garantiert. Einlagensicherungsfonds stehen je Einzelkunde mit bis zu einer Summe von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank gerade. Im Fall der deutschen Lehman-Filiale wären dies 285 Millionen Euro. Ähnlich gut gesichert sind Bausparkassen und Versicherungen.

Sicher sind Spargeld oder Festgeldkonten. Sie bringen dafür geringere Renditen als Aktien. Aufpassen muss man bei ausländischen Banken, die mit besonders hohen Zinsen locken. So ist die isländische Kaupthing-Bank nur nach isländischem Recht abgesichert - ein geringerer Standard. Die Bank Santander gehört dagegen dem Sicherungsfonds an.

Anleihen sind so sicher wie ihr Emittent. Bundesschatzbriefe sind sicher, weil Deutschland nicht pleite gehen kann. Bei einem Unternehmen, das Insolvenz anmelden kann, ist das Risiko dagegen deutlich höher.

Geldmarktfonds sind in der Vergangenheit immer sichere Investments gewesen. Allerdings sind sie nicht über die Einlagensicherung geschützt.

Solche Fonds sind sicher, allerdings nicht vor Kursverlusten. Bei einer Pleite werden sie als Sondervermögen behandelt und fließen nicht in die Insolvenzmasse einer bankrotten Fondsgesellschaft.

Zertifikate sind hochspekulative Anlagen, bringen aber auch - wenn alles gut geht - hohe Gewinne. Eigentlich sind die Produkte Inhaberschuldverschreibungen. Der Wert berechnet sich deshalb nach dem Wert der herausgebenden Bank. Lehman-Brother-Zertifikate sind derzeit wertlos - es sei denn, eine andere Bank übernimmt sie im Insolvenzverfahren.

Aktien unterliegen Kursschwankungen. Die Kurse sind derzeit niedrig. Der Anleger muss mit dem Verkauf warten, wenn er ohne Verlust herauskommen will.