Gold - Glänzende Rendite mit Haken
Der Preis des Edelmetalls bricht derzeit alle Rekorde. Anleger sollten bei ihrer Investition aber auch die Risiken einkalkulieren.
Berlin. Der Goldpreis hat die Marke von 1050 Dollar für eine Feinunze übersprungen. In Zeiten von Wirtschaftskrise und der Furcht vor einer Inflation wird Gold oft als sichere Anlage beworben. Doch bei der Investition in Gold ist einiges zu beachten.
Der Preis des Metalls wird pro Feinunze berechnet, die 31,1035 Gramm entspricht. Der Preis wird teils durch die Nachfrage nach echtem Gold bestimmt, das die Schmuckbranche oder die Halbleiterindustrie benötigen. Allerdings koppelt sich der Preis auch oft davon ab und richtet sich nach den Finanzmärkten. Hier orientiert er sich daran, wie viele Anleger den Kauf von Gold als rentabler ansehen als die Anlage in Aktien oder anderen Papieren.
Gold kann in physischer Form als Münze oder Barren gekauft werden. Es gibt aber auch Zertifikate, Optionsscheine, Fonds oder andere Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden oder sich an ihm orientieren. Sie erlauben teils auch, auf einen fallenden Goldpreis zu wetten. Außerdem kann auch über Aktien von Goldminen oder Bergbau-Unternehmen indirekt am Goldpreis verdient werden.
Ja. Das heißt auch, dass Anleger im Euro-Raum nicht nur auf den Goldpreis schauen sollten. Wenn die Goldstärke nämlich allein ein Reflex der Dollarschwäche ist, würde der Gewinn eines steigenden Goldpreises
durch einen fallenden Dollar-Kurs aufgefressen. Doch zeigt sich aktuell, dass der Goldpreis nicht nur in Dollar von Rekord zu Rekord eilt. Auch in Euro gerechnet legte der Rohstoff seit Jahresbeginn 15,4 Prozent zu.
Physisches Gold handeln die Banken, aber auch private Unternehmen, die sich auf den Goldmarkt spezialisiert haben. Goldpapiere können dort erworben und verkauft werden, wo auch andere Wertpapiere erhältlich sind.
Beim Kauf von Gold muss ein Aufschlag auf den Kurs gezahlt werden, so dass der Ankaufspreis stets über dem Verkaufspreis liegt. Je kleiner die gekaufte Menge, desto größer ist dieser prozentuale Aufschlag. Und: Bei Barren ist der Aufschlag meist größer als bei Münzen. Bei den Münzen richtet sich der Preis aber auch nach dem Sammlerwert, nicht nur nach dem Goldpreis. Bei Goldpapieren fällt - wie bei Wertpapieren üblich - ein Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent an.
Barren und Münzen müssen in Deutschland weder beim Kauf noch beim Verkauf versteuert werden. Für Gold-Wertpapiere gilt dies nicht. Sie werden wie Aktien behandelt. So fallen etwa beim Verkauf von Gold-Zertifikaten 25 Prozent Abgeltungssteuer auf die Gewinne an.
Ja und nein. Einerseits ist die Menge an Gold auf der Welt begrenzt, weil kaum noch neue Vorkommen erschlossen werden. Deshalb dürfte es immer Nachfrage nach dem Metall geben. Allerdings zeigen die vergangenen Jahrzehnte, dass es zu heftigen Preisschwankungen kommen kann und damit auch Verluste drohen. Zudem profitieren Anleger bei Gold nur vom Kursanstieg. Laufende jährliche Zinsen gibt es nicht. AFP/Red