Henkel: Optimismus in schwieriger Zeit
Düsseldorfer Henkel-Konzern setzt trotz Konjunktur-Risiken auf Wachstum.
Düsseldorf. Allen wirtschaftlichen Unsicherheiten zum Trotz sieht sich der Konsumgüterkonzern Henkel auf Kurs. „Wir sind gut in das Jahr gestartet“, sagte Henkel-Chef Kasper Rorsted am Montag auf der Hauptversammlung in Düsseldorf. 2012 solle der Umsatz organisch um drei bis fünf Prozent zulegen und das bereinigte Ergebnis (je Aktie) um mindestens zehn Prozent steigen.
Angesichts des stetigen Wandels in der Weltwirtschaft und des intensiven Wettbewerbs werde das aber kein Selbstläufer, mahnte der Vorstandschef. Die Rahmenbedingungen in Europa dürften für die kommenden Jahre schwierig sein. Hinzu kämen starke Preisschwankungen bei Rohstoffen. „Eine Rückkehr zu einem stabilen und planbaren Umfeld erwarten wir auf absehbare Zeit nicht“, sagte Rorsted.
2011 hatte der Hersteller von Persil-Waschmittel, Schwarzkopf-Shampoo oder Loctite-Kleber soviel umgesetzt und verdient wie nie zuvor. Die Nachfrage aus den Schwellenländern und neue Produkte kurbelten das Geschäft an. Der Umsatz stieg konzernweit um 3,4 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. Der Überschuss nach Anteilen Dritter verbessert sich um gut zwölf Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Ein gutes Viertel des Gewinns schüttet Henkel als Dividende aus.
Von den Aktionären gab es auf der Hauptversammlung für das Management viel Lob. „Herr Rorsted, das war eine Meisterleistung“, sagte Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Anders als viele andere Dax-Unternehmen sei es Henkel gelungen, in einem schwierigen Jahr die eigenen Ziele zu erreichen und gleichzeitig die Verschuldung zu senken. Derzeit bastelt der Henkel-Vorstand an der Strategie für die kommenden Jahre, die aber erst im vierten Quartal vorgestellt werden soll.
Bereits jetzt sind die Schwellenländer die wichtigste Region für den Konzern. Über die Hälfte der mehr als 47 000 Mitarbeiter arbeitet dort und erwirtschaftet rund 40 Prozent des Umsatzes. China ist der viertgrößte Absatzmarkt für Henkel, Russland sogar die Nummer drei. Um der Nachfrage Herr zu werden, baut Henkel in Schanghai das weltgrößte Klebstoffwerk, das Ende des Jahres in Betrieb gehen soll. dpa