IWF: Es geht in Deutschland langsam aufwärts

Der internationale Währungsfonds sagt eine moderate Zunahme der Wirtschaftsleistung einschließlich 2011 voraus.

Washington. Nach einem tiefen Einbruch als Folge der Weltrezession ist in Deutschland als Ergebnis breit angelegter Maßnahmen zur Konjunkturstimulierung sowie steigender globaler Nachfrage sowohl im laufenden Jahr als auch in 2011 mit einer moderaten Zunahme der Wirtschaftsleistung zu rechnen.

Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) unter seinem Chef Dominique Strauss-Kahn in seinem Bericht für die Bundesrepublik feststellt, stellen aber Schwachstellen im Bankensystem und die Gefahr eines Rückgangs im Welthandel weiterhin Abwärtsrisiken für die konjunkturelle Erholung dar.

Nach Darstellung des IWF wurde Deutschland "ungewöhnlich" hart vom globalen Konjunktureinbruch getroffen und muss angesichts der weiterhin bestehenden Risiken im Rahmen einer international koordinierten Ausstiegsstrategie umso sorgfältiger den Abzug der außerordentlichen Marktbelebungsmaßnahmen vorbereiten.

Zwar sagt der Währungsfonds nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,9 Prozent im Vorjahr in 2010 eine Wachstumsrate von 1,2 Prozent und in 2011 einen Anstieg auf 1,7 Prozent voraus.

Dass die Rezession schnell überwunden werden konnte, wird auf staatliche Ausgabenprogramme, Steuererleichterungen sowie zeitlich befristete Maßnahmen wie die Abwrackprämie zurückgeführt.

Die Anregungsprogramme, so der IWF, haben gleichzeitig die öffentlichen Finanzen in eine bedenkliche Schräglage gebracht. So stieg nach einem ausgeglichenen Staatshaushalt 2008 die Defizitquote im Vorjahr auf 3,3 Prozent.

In 2010 wird der Fehlbetrag 5,7 Prozent des BIP ausmachen und in 2011 der Anteil bei 5,1 Prozent liegen. Obwohl Maßnahmen zur Stützung der Finanzmärkte zugleich systemrelevante Risiken eindämmten, bleibt das Finanzsystem weiterhin anfällig.

Zwar haben Kreditgarantien des Sonderfonds Finanzmarktstabilität ebenso wie Maßnahmen zum Schutz privater Bankeinlagen die Stabilität des Finanzsektors verbessert. Weitere Gefahren gehen nach Ansicht des IWF von einer nur "zaghaften Erholung" sowie weiteren Kreditausfällen aus.