Karstadt-Eigner greift nun auch nach dem Kaufhof
Nicolas Berggruen legt ein Angebot vor. Ein weiterer Milliardär bietet aber mit.
Düsseldorf. Gibt es bald nur noch eine große Warenhauskette in Deutschland? Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen hat am Mittwoch überraschend sein Interesse an der Übernahme des Konkurrenten Kaufhof bekundet.
Nachdem Metro drei Jahre lang erfolglos versucht hat, die Tochter zu verkaufen, könnte es jetzt auf einen Bieterkampf um den Kaufhof hinauslaufen: Der österreichische Immobilieninvestor Signa, hinter dem der griechische Milliardär George Economou steht, soll ebenfalls ein Angebot abgegeben haben.
Der größte deutsche Handelskonzern Metro bestätigte, dass Berggruen ein Angebot vorgelegt habe. Am Mittwoch tagte auch der Aufsichtsrat des Konzerns. Mit einem möglichen Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof käme die Bildung einer „Deutschen Warenhaus AG“ erneut auf die Tagesordnung. Ziel sei es, Kaufhof und Karstadt unter einem Dach zu vereinen, hieß es aus Verhandlungskreisen. „Wir glauben an das Geschäftsmodell Warenhaus“, ließ Berggruen erklären.
Signa-Chef Rene Benko könnte allerdings einen Strich durch diese Rechnung machen: Die österreichische Immobilienfirma, zu deren Geldgebern der griechische Reeder und Milliardär gehört, hat ebenfalls ein Auge auf die Warenhauskette geworfen. Laut „Handelsblatt“ wolle der viertreichste Mann Griechenlands mit dieser Investition sein riskantes Schifffahrtsgeschäft absichern.
Mit beiden Interessenten würden Sondierungsgespräche, aber keine Verhandlungen geführt, hieß es bei der Metro. Es lägen seriöse Angebote vor und diese würden nun geprüft. Laut „Handelsblatt“ ist die Offerte von Signa mindestens 2,4 Milliarden Euro schwer. Eine endgültige Entscheidung könnte noch vor Weihnachten fallen.