Tödliche Abstürze Lufthansa schließt Kauf von Katastrophen-Flieger Boeing 737 Max nicht aus

Düsseldorf · Trotz der tödlichen Abstürze zweier Flugzeuge der Boeing-Serie 737 Max ist das Modell nicht aus dem Rennen, wenn die Lufthansa in nächsten Jahr neue Flieger kaufen will, das sagte Unternehmenschef Carsten Spohr in New York.

Ein Flugzeug von Typ Boeing 737 Max 8 steht vor dem Werk in Seattle geparkt.

Foto: dpa/Ted S. Warren

Der umstrittene Mittelstreckenjet Boeing 737 Max ist bei der Lufthansa noch nicht aus dem Rennen. Die Maschine komme bei einem geplanten Großauftrag von mehr als 100 Maschinen ebenso in Frage wie die Airbus A320 neo und weitere Flugzeugtypen, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr nach Unternehmensangaben in New York. Entschieden werde aber erst im kommenden Jahr.

Die Boeing 737 Max darf derzeit in den USA, Europa und China nicht mit Passagieren abheben, nachdem in kurzer Folge zwei fast fabrikneue Maschinen mit zusammen 346 Menschen abgestürzt waren.

Bei einem Dinner habe Spohr sein Vertrauen in den Flugzeugbauer Boeing ausgedrückt, berichtete ein Konzernsprecher am Mittwoch in Frankfurt. Man sei sich sicher, dass das Unternehmen die Probleme bei dem Flugzeug in den Griff bekomme. Für eine Bestellung in den kommenden Jahren spiele das Problem dann keine Rolle mehr.

Lufthansa will mit der Großbestellung kleinere Flugzeuge in ihrer Konzernflotte ersetzen. Neben der 737 Max und der A320 neo kommen auch kleinere Modelle von Embraer und die Airbus A220 in Frage, sagte ein Unternehmenssprecher. Lufthansa hatte vor einigen Jahren die älteren 737-Jets aus ihrer Flotte genommen und auf der Kurz- und Mittelstrecke eindeutig Airbus bevorzugt. Zum Jahresende 2018 betrieb der Konzern 420 Flugzeuge aus der A320-Familie und keine einzige 737.

(dpa)