Rheinmetall von Autoflaute getroffen - Gewinnrückgang erwartet

Die lahmende Autokonjunktur schlägt auf den Zulieferer Rheinmetall durch. Nicht einmal das gut laufende Rüstungsgeschäft kann die Einbußen nach am Donnerstag bekannt gewordenen Zahlen abfedern.

Düsseldorf. Die lahmende Autokonjunktur schlägt auf den Zulieferer Rheinmetall durch. Nicht einmal das gut laufende Rüstungsgeschäft kann die Einbußen nach am Donnerstag bekannt gewordenen Zahlen abfedern. Die Automobilhersteller hätten ihre Bestellungen "drastisch" reduziert, teilten das Unternehmen in Düsseldorfer mit.

Es wird erwartet, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Gesamtjahr auf 250 bis 260 Millionen Euro zurückgehe. Eigentlich hatte der Konzern das Ergebnis von 270 auf bis zu 290 Millionen Euro steigern wollen.

"Wir erwarten besonders im laufenden vierten Quartal gravierende Auswirkungen der Absatzkrise", sagte ein Rheinmetall-Sprecher gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Bislang konnte das Rüstungsgeschäft die Probleme in der Autosparte ausgleichen. So liegt das Konzern-EBIT in den ersten neun Monaten nach vorläufigen Zahlen immerhin noch stabil bei um die 157 Millionen Euro.

Zum Umsatz wollte sich der Sprecher nicht äußern, sondern verwies auf die Vorlage der kompletten Zwischenbilanz am 5. November. Dann will das Unternehmen auch einen weiteren Ausblick auf die Jahre 2009 und 2010 liefern.

Bislang wollen die Düsseldorfer ihre EBIT-Marge in diesem Zeitraum von 5,4 Prozent im ersten Halbjahr auf dann 9 Prozent verbessern. In der Autozuliefer-Sparte erwartet der Konzern bis zum Jahresende einen EBIT-Rückgang von 120 auf rund 80 Millionen Euro - bei einem sinkenden Umsatz, wie der Sprecher ergänzte.

Die Prognosen für den Rüstungsbereich sind dagegen weiterhin positiv: Statt 160 will Rheinmetall hier mindestens 180 Millionen Euro verdienen und auch den Umsatz steigern. "Das Geschäft läuft sehr gut", sagte der Sprecher. Profitiert wurde vom Umbau der Verteidigungsarmeen hin zu schnellen Eingreiftruppen.

Das Unternehmen liefert unter anderem gepanzerte Truppentransporter an die Bundeswehr. Im vergangenen Jahr wurde bei einem Umsatz von 4 Milliarden Euro unterm Strich 150 Millionen Euro verdient.