Triumph-Adler soll ganz japanisch werden

Die Firma Kyocera Mita macht Angebot für den früheren „Gabriele-Hersteller“.

Nürnberg. Das japanische Unternehmen Kyocera Mita will den Büro-Dienstleister Triumph-Adler (TA) übernehmen. Kyocera Mita biete den Aktionären 1,90Euro je Aktie, teilte TA mit.

Der TA-Vorstand bewertete das Übernahmeangebot positiv. Es biete große Chancen, ermögliche die weitere Expansion und habe Vorteile für Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre. Kyocera Mita (Osaka) ist mit einem Anteil von 29,9 Prozent bereits Hauptaktionär der Triumph-Adler AG.

Das Nürnberger Unternehmen Triumph-Adler blickt auf eine mehr als 100-jährige wechselvolle Geschichte zurück. Viele Menschen verbinden mit der Marke bis heute vor allem Schreibmaschinen wie die legendäre "Gabriele". Die Triumph-Werke wurden 1896 als Fahrradfabrik in Nürnberg gegründet.

Bald brachten sie Motorräder auf den Markt. Ab 1909 wurden auch Schreibmaschinen hergestellt. 1957 kaufte der Industrielle Max Grundig die Triumph- Werke und erwarb zudem eine Mehrheitsbeteiligung an den Frankfurter Adler-Werken, die ebenfalls Schreibmaschinen produzierten.

Die neue Firma Triumph-Adler konzentrierte sich ganz auf Büromaschinen, die Produktion von Motorrädern und Fahrrädern wurde eingestellt. Grundigs Enkelin Gabriele war die Namensgeberin für eine neue Generation von Schreibmaschinen.

1994 wurde TA von einem Aktionärskonsortium übernommen und zur Mittelstandsholding mit Sparten wie Büro, Spiel und Freizeit, Bautechnik und Gesundheit umgebaut. Doch um das Jahr 2000 erfolgte eine Rückkehr zu den Wurzeln, dem Kerngebiet Bürokommunikation mit Kopierern, Druckern und Faxgeräten.

2003 schloss TA eine strategische Allianz mit dem japanischen Konzern Kyocera, der knapp 30 Prozent der Anteile erwarb und zum wichtigsten Lieferanten der Geräte wurde. Heute bezeichnet sich TA als Spezialist im "Document Business" und bietet umfassende Bürotechnik-Lösungen für Geschäftskunden an. dpa