Subaru Forester: Waldläufer mit Dieselherz

Japans Allrad-Spezialist setzt nun endlich auch im Forester auf einen Selbstzünder.

Düsseldorf. Der japanische Traditions- Allradler hat nach langer Zurückhaltung in Sachen Diesel seine Ingenieure ans Reißbrett gesetzt. Was dabei herauskam, war ein agiler Selbstzünder mit vorbildlichen Verbrauchs- und Abgaswerten.

Nachdem er zuerst im Legacy eingebaut wurde, treibt er nun auch den Forester an. Der Waldläufer, so der erste Fahreindruck, hat förmlich auf dieses Triebwerk gewartet.

Der Motor ist als Boxer gebaut und arbeitet mit zwei Litern Hubraum. Die Anordnung der gegenläufig arbeitenden Kolben vermeidet bereits den Großteil unschöner Vibrationen, da sich durch die Arbeitsweise die Massekräfte weitgehend aufheben. Den Rest schlucken die Lagerung und eine hochfeste Kurbelwelle.

Das Ergebnis ist ein laufruhiger und herzhaft ans Werk gehender Common- Rail-Diesel, der - so betont Subaru immer wieder - komplett in Eigenregie entstand. Subaru ließ sich zudem eigens spezielle Acht-Loch- Einspritzdüsen bauen, die unter hohem Druck das veredelte Heizöl fein und zündwillig zerstäuben.

Ein leichtes Knurren in der Warmlaufphase verliert sich zügig. Bereits vom ersten Moment an hängt der Motor willig am Gas und spielt die 147 PS (108 kW) - gern auch bis weit über Tempo 180 - munter aus. Dank des frühzeitig anliegenden stämmigen Drehmomentes von 350 Nm zieht sich das verfügbare Kraftband über einen breiten Drehzahlbereich.

Bereits ab etwa 2 000 Touren schiebt der Forester unbändig nach vorn und bringt dank des neu entwickelten präzisen Sechs- Gang-Getriebes und seines permanenten Allradantriebs jedes PS nahezu verlustfrei auf die Fahrbahn. Eigentlich merkt man jetzt erst mit dem wuchtigen Diesel, wie souverän sich ein Allrad-Pkw im Vergleich zum einachsig angetriebenen Modell fährt.

Durchdrehende, quietschende Räder oder Schlupf auf feuchtem Untergrund? Fehlanzeige. Dabei spielen sowohl die Fahrdynamikregelung als auch die Traktionskontrolle eine wohltuend stabilisierende Rolle. Mit der Berganfahrhilfe verliert zudem auch der Start am Hügel seine Übel.

Dazu kommt eine Bodenfreiheit, die im Pkw-Segment ihresgleichen sucht. Der Forester bahnt sich selbst dort noch seinen Weg, wo dem Fußgänger fast die Gummistiefel volllaufen. Auch der Durst ist nun spürbar gezähmt. Die etwa sechs Liter Schnittverbrauch sind ein Wert, von dem ein Benzin- Subaru höchstens bei Dauertempo 90 träumen konnte.

Im Erscheinungsbild unterscheidet sich der Diesel- Forester fast nicht vom Benziner. Einzig eine kleine Lufthutze ziert die Motorhaube. Durch die zieht Fahrtwind kühlend über den Wärmeaustauscher des Turboladers. Ansonsten glänzt der Forester mit solider und passgenauer Verarbeitung aller Materialien.

Der Fünfsitzer schluckt 450 Liter Gepäck, dehnt seinen Laderaum bei Bedarf aber auf rund 1 660 Liter aus. Der Forester Diesel ist in den Ausstattungen Active, Comfort und Exclusive erhältlich und steht ab sofort zu Preisen ab 29 900 Euro beim Händler.


ANTRIEB: Vier-Zylinder-Boxermotor, zwei Liter Hubraum. Selbstzünder mit Common- Rail-Einspritzung, Leistung von 147 PS (108 kW), Drehmoment 350 Newtonmeter. Permanenter Allradantrieb, manuelle Sechs-Gang-Schaltung mit Berg-Anfahr-Hilfe. Beschleunigung in 10,4 Sekunden auf Tempo 100; Spitze 186 km/h. Verbrauch zwischen 5,9 und 7,4 Liter Diesel, serienmäßiger Partikelfilter, Schadstoffnorm Euro 4.

AUSSTATTUNG: Verfügbar in den Ausstattungsstufen Active, Comfort und Exclusive; Preise ab 29 900 Euro.