Chevrolet: Gas geben und dabei sparen

Autogas wird in immer mehr Modellen angeboten - auch im kleinen Aveo.

Düsseldorf. Den Unterschied merkt man nur an der Tankstelle. Fährt man mit einem Autogas-Aveo von Chevrolet vor, sieht die Säule etwas anders aus als der Benzinzapfhahn gleich daneben. Und geradezu wohlwollend ruht dann der Blick auf der Rechnung: angenehm niedrig.

Gefahren werden kann der Gas-Aveo genauso wie ein Benzin-Aveo. Ist man mit beiden im Vergleich unterwegs, sind im Fahrverhalten keine markanten Unterschiede spürbar. 84 PS (62 kW) sichern der Wagenklasse angemessen Vortrieb, Spitze 170 km/h erreichen beide. 100 Kilometer kosten mit Autogas etwa 4,90 Euro, mit Benzin etwa 9,30 Euro beim derzeitigen Preisniveau.

Der 1,2-Liter-Ottomotor ist nicht übermäßig spritzig, aber zum Mitschwimmen im Stadtverkehr und auch auf der Autobahn reicht er vollkommen aus. Lange Überholvorgänge brauchen guten Anlauf, aber darauf kann man sich einstellen. Bei hohen Geschwindigkeiten stört die markante Geräuschentwicklung, hier wäre ein Drehzahl senkender sechster Gang hilfreich.

In Bewegung setzt sich der Autogas-Aveo (derzeit ab 9 900 Euro) mit der Kraft des Benzinmotors. Erst wenn der warm ist, kommt das Autogas zum Zug. Das Umschalten erfolgt automatisch und ist kaum spürbar. Ist Ebbe im Gastank, stellt die Elektronik automatisch auf Benzin um.

Am Armaturenbrett zeigt eine Füllstandsanzeige mit kleinen Leuchtdioden an, wie die Reserven sind, dort ist auch ein Knopf zum manuellen Wechseln zwischen Gasund Benzinbetrieb. Nachgefüllt wird der Autogastank über einen Einfüllstutzen am hinteren Stoßfänger. Dazu wird ein mitgelieferter Adapter nötig, der aber auch an den meisten Tankstellen ausgeliehen werden kann.

Der Zusatztank für das flüssige Autogas verschwindet in der Mulde des Reserverades, so dass das Kofferraumvolumen von 220 Litern erhalten bleibt. Die 36 Liter des Gas- Tankes reichen für 400 Kilometer (etwa sieben Liter Gas pro 100 km), hinzu kommen gut 400 Kilometer Reichweite des Benzintankes (45 Liter), macht 800 unterm Strich. Chevrolet hat sich in Deutschland einen Namen mit preiswerten Fahrzeugen gemacht. Zunehmend aber wird nun das Bild von einem anderen Merkmal geprägt.

Die Marke ist Deutschlands Spitzenreiter bei neu zugelassenen Fahrzeugen mit Autogas- Antrieb (1 026 in den ersten sieben Monaten). Für alle Modelle - also Matiz, Aveo, Epica, Nubira, Captiva - gibt es jetzt Autogas ab Werk. Die Preise reichen für diese Aktionsmodelle von 8 890 Euro für den Mini Matiz bis zu den 22 490 Euro des Geländewagens Captiva, gültig noch bis Ende November.

Unabhängig von diesen aktuellen Angeboten ist beim Aveo bei Nachrüstung auf Autogas (ab Werk) mit einem Aufpreis von 2 350 Euro zu rechnen, so dass es außerhalb des Aktionszeitraumes die preiswerteste Version für 12 340 Euro gibt. Umsatteln kann man aber auch, wenn man bereits einen reinen Benziner fährt. Die Kosten für den Einbau der Gas-Anlage sind in etwa gleich.


ZWEI ALTERNATIVE ANTRIEBE IM VERGLEICH

AUTOGAS:
Ein Gemisch aus Propan und Butan. Autogas wird bei einem Druck von etwa 10 bar flüssig, so lagert es auch im Tank. Die Reichweite beträgt je nach Tankgröße bis zu 400 km. Autogas ist bis 2018 steuerbegünstigt. Umrüstung auf Autogas kostet etwa 2 000 bis 3 000 Euro. Derzeit gibt es in Deutschland 70 verschiedene Modelle mit Autogas.

ERDGAS:
Erdgas-Autos tragen oft das Kürzel CNG im Namen. Das steht für Compressed Natural Gas. Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan. Es wird unter hohem Druck gasförmig im Tank gespeichert. Die Reichweite beträgt meist nicht mehr als 300 km. Deutschland hat mit 811 Zapfstationen das größte Erdgas- Netz Europas. Die Umrüstung kostet 3 500 bis 4 500 Euro.