VW Golf VI.: Viele Pluspunkte für den Primus

Die sechste Generation des Bestsellers startet im Oktober.

Düsseldorf. Der neue Golf braucht einen aufmerksamen Betrachter. Er gleicht auf den ersten Blick seinem Vorgänger. Aber bis auf das Dach sei im Blech nichts mehr so wie vorher, sagt VW und spricht vom Feinschliff am Design des Bestsellers. Wird man darauf hingewiesen, erkennt man es. Die Scheinwerfer laufen zur Mitte hin nun spitz zu. Der Kühlergrill ist markanter, der Lufteinlass breiter als zuvor. Fällt das Licht günstig, ist die Sicke in Höhe der Türgriffe gut erkennbar, die das Seitenprofil schärft.

Gewachsen ist der Neue nicht, das gilt auch für den 350-Liter-Kofferraum. Wie gewohnt, wird auf vier Sitzen niemand Platzangst bekommen, fünf Personen passen rein. Große Emotionen hat - wenn nicht GTI drauf steht - ein Golf noch nie ausgelöst. Dass dies indes kein Makel ist, weiß man inzwischen. Kein Auto verkauft sich in Europa so gut wie der Golf. Das klappt seit 1974. Seit dem sind in Deutschland 25 Millionen dieser Autos an den Mann gebracht wurden.

Nach den ersten paar hundert Testkilometern gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass der Golf bleibt, was er ist: Klassenprimus. Denn er hat in vielen technischen Details gewonnen. Der Golf VI ist so sicher, sparsam, sauber und komfortabel wie nie zuvor. Materialanmutung, Verarbeitung und Designdetails im Inneren können mühelos mit der Konkurrenz eine Wagenklasse höher mithalten, das ist ausgezeichnet gelungen, Vorbild war der Passat.

Die Premieren-Ausfahrten über einen Pistenmix aus Schotter und Asphalt ließen spüren, dass beträchtlich in die Geräuschdämmung und Fahrwerk investiert wurde - leise, spursicher, schlaglochresistent, kurvenfreudig.

Überarbeitet wurden alle Motoren: Die sparsamsten von ihnen verbrauchen fast ein Drittel weniger als zuvor. Endlich hat sich VW nun auch von den in die Jahre gekommenen Pumpe-Düse- Dieselmotoren getrennt. Angeboten werden jetzt zwei zeitgemäße Common-Rail- Diesel mit 160 PS (118 kW) und 110 PS (81 kW), die wunderbar ruhig laufen. Drehmomente von 240 bzw. 260 Nm sind üppig für diese Wagenklasse. Bei 4,5 Liter Diesel auf 100 km steht momentan der Golf-Sparrekord.

Der soll laut VW fallen, wenn im kommenden Frühjahr die BlueMotion-Version fertig ist. Dann können zwei Grenzen fallen. 3,8 Liter sind versprochen und 99 Gramm CO2 pro Kilometer.

Die vier Benziner zum Start sind keine Überraschung - grundsolide alle, ausgereift, angemessen spritzig allemal. Mit 160 PS (118 kW) ist das stärkste Angebot überaus üppig motorisiert für einen Kompakten. Los geht es bei 80 PS (59 kW), dann kostet der Golf VI ab 16 500 Euro, gerade mal 200 Euro mehr als bisher. Und dann diese drei Buchstaben: DSG, Direktschaltgetriebe. Das ist eine Siebengang-Automatik, die überzeugt - zupackend, ruckfrei, schnell, ein Muss für Spritsparer und Flottfahrer zugleich.

TECHNISCHE DATEN

ANTRIEB
Vier Benziner von 59 kW/80 PS bis 118 kW/ 160 PS; Diesel mit 81 kW/ 110 PS und 103 kW/140 PS

VERBRAUCH
Sechs bis 7,1 Liter/ 100 km (Benziner); 4,5 bzw. 5,1 Liter (Diesel)

PREISE
Ab 16 500 Euro

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