France Télécom mit leichtem Verlust
Paris (dpa) - Trotz gesteigerter Kundenzahl auf dem wichtigen Heimatmarkt hat der französische Telekommunikationskonzern France Télécom im vergangenen Jahr den Umsatz nur gering erhöht. Die Erlöse wuchsen um 0,6 Prozent auf 45,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte.
Den Zahlen zufolge legte der Jahresüberschuss merklich zu und stieg von 3,40 Milliarden Euro 2009 auf 4,88 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank hingegen leicht von 15,8 auf 15,6 Milliarden Euro.
In diesem Jahr will die drittgrößte Telefongesellschaft Europas den Vorjahresumsatz geringfügig übertreffen. Die Franzosen planen für die Jahre 2010, 2011 und 2012 jeweils eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie. Nach der Vorlage der Jahreszahlen gaben die Aktien von France Télécom SA überdurchschnittlich stark um 2,04 Prozent nach. Die Papiere lagen im am Donnerstag ohnehin schwachen Marktumfeld bei 15,87 Euro.
Obwohl viele Kunden Smartphones kaufen und damit den Datenverkehr in die Höhe treiben, profitiert das französische Großunternehmen davon nicht merklich. France Télécom (Marke: Orange) hatte im vergangenen Jahr mit einer Offensive in Frankreich den Kundenstamm um sechs Prozent auf 209,6 Millionen Kunden ausgebaut.
Allerdings blieb der Wettbewerb hart. Die Konkurrenz setzte auf Komplettangebote, die neben Festnetz und Mobilfunk auch Internet und Fernsehen umfassen. Der Vorstandsvorsitzende des Telekomriesen, Stéphane Richard, werde etwas früher als erwartet schon zum 1. März auch den Chefposten des Verwaltungsrats (Board of Directors) übernehmen. Der frühere Chef Didier Lombard zieht sich damit komplett aus der Unternehmensleitung zurück. Er will Richard aber weiter beratend zur Seite stehen. Lombard hatte sich vor einem Jahr nach einer Reihe von Selbstmorden im Konzern bereits von der operativen Leitung verabschiedet.