Witzbolde hacken Twitter-Konto von Burger King

New York (dpa) - Das Twitter-Konto von Burger King in den USA ist für über eine Stunde von unbekannten Witzbolden gekapert worden. Sie verkündeten bei dem Online-Kurznachrichtendienst am Montag als erstes den Verkauf an den Fast-Food-Rivalen McDonald's - „weil der Whopper gefloppt ist“.

Das Burger-King-Logo wurde entsprechend durch das von McDonald's ersetzt. Danach folgten geschmacklose Scherze über den angeblichen Drogenkonsum von Mitarbeitern.

Erst nach gut einer Stunde wurde der Account „@BurgerKing“ von Twitter gesperrt - er gewann in dieser Zeit rund 30 000 neue Abonnenten. Am frühen Morgen europäischer Zeit bekam das Unternehmen sein Twitter-Konto wieder zurück und begrüßte die neuen Fans mit der Hoffnung, dass sie blieben. „Interessanter Tag hier bei Burger King“, hieß es im ersten Tweet nach dem Zwischenfall.

Wer auf welche Weise in das Twitter-Profil eingebrochen ist, blieb zunächst unklar. Als die Hacker ihre Scherze trieben, behielt das Konto die ganze Zeit weiter das blaue Häkchen, das die Echtheit eines von Twitter selbst bestätigten Accounts garantieren soll. Nach der Freischaltung am Dienstagmorgen fehlte das Zeichen dagegen zunächst.

Bei Twitter können bis zu 140 Zeichen lange Nachrichten sowie Links zu Webseiten, Bildern oder Videos an die Abonnenten verbreitet werden. Auch immer mehr Unternehmen nutzen den Dienst als Marketing-Kanal oder zur Kommunikation mit ihren Kunden. „Mein Alptraum spielt sich gerade bei @BurgerKing ab“, schrieb bei Twitter Amy Rose Brown, die beim Konkurrenz-Unternehmen Wendy's die Social-Media-Aktivitäten betreut. Das Twitter-Team bei McDonald's drückte den Kollegen ihr Mitgefühl aus - und stellte zur Sicherheit klar: „Seien Sie versichert, wir hatten nichts mit dem Hack zu tun.“

Der offizielle Account von Burger King hatte bisher rund 80 000 Twitter-Abonnenten - sogenannte „Follower“. Das war deutlich weniger als bei der Konkurrenz - McDonald's etwa folgen mehr als 960 000 und Wendy's gut 148 000 Twitter-Nutzer.

Burger King entschuldigte sich am Montag bei den Abonnenten seiner Twitter-Nachrichten und bemühte sich, die Kontrolle über das Profil zurückzubekommen. Die Hacker behaupteten laut Medienberichten, sie gehörten zur Spaß-Guerilla „LulzSec“, die seit 2011 ab und an ihr Unwesen im Netz treibt. Allerdings war die Gruppe aus dem Umfeld der Anonymous-Bewegung schon immer so lose organisiert, dass sich jeder zum Mitglied erklären konnte. Sie hatte auch schon ihre Auflösung bekanntgegeben, doch der Name tauchte auch später wieder auf.

Es ist nicht das erste Mal, dass offizielle Twitter-Konten geknackt werden. So wurde vor einigen Monaten der Account des amerikanischen Tech-Blogs Gizmodo über das Profil eines früheren Mitarbeiters gekapert. Twitter räumte vor wenigen Wochen einen Angriff auf seine Server ein, bei dem unter den Daten von bis zu 250 000 Nutzern auch verschlüsselte Passwörter gewesen sein könnten. Das Unternehmen hatte damals allerdings die möglicherweise bedrohten Passwörter blockiert und die Nutzer informiert.